Fortuna-Coach Frank Kramer war mit der Leistung seiner Elf beim jüngsten 1:1 in Karlsruhe nicht einverstanden. Nach dem Remis im Wildparkstadion sagte er: "Mit dem Gesicht, das wir heute gezeigt haben, können wir nicht leben." Er reagierte mit zwei Änderungen an seiner Startelf und schenkte Akpoguma und Pohjanpalo das Vertrauen. Die beiden ersetzten Ya Konan (Bank) und Schauerte (Grippe).
Obwohl Sandhausen zuletzt fünfmal ohne Dreier blieb, sah Sandhausens Trainer Alois Schwartz nach dem 1:1 gegen 1860 München keinen Grund, seine Anfangsformation zu verändern.
Im Vorfeld der Partie schlug Alois Schwartz die Fortuna zum Ritter, indem er erklärte: "Düsseldorf hat für mich den besten Kader der 2. Liga." Den Nachweis blieben die Rheinländer dann aber schuldig. Zwar hatte die Kramer-Elf in den ersten 25 Minuten deutlich mehr Ballbesitz und drängte Sandhausen weit zurück, ein Mittel fand sie gegen die umsichtige SVS-Defensive aber nicht. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Kurpfälzer mutiger, sie griffen früher an und taten mehr fürs Spiel. So sahen die Zuschauer in der Esprit-Arena eine offenere Partie, der aber weiter die Torraumszenen abgingen.
Allenfalls Halbchancen und Distanzschüsse
Beide Teams erarbeiteten sich im ersten Abschnitt keine einzige klare Möglichkeit. Allenfalls für Halbchancen und Distanzschüsse reichte es: Bebou stellte Knaller vor keine Probleme (24.), Demirbay verzog aus halblinker Position (35.). Auf Seiten Sandhausens blieb Zillners Versuch aus der zweiten Reihe harmlos (28.), Wootens Schuss wurde geblockt (37.). So ging es nach mauer erster Halbzeit folgerichtig mit einem 0:0 in die Kabine.
Der 9. Spieltag
Dieser Zwischenstand hatte allerdings nicht mehr lange Bestand. Fünf Minuten nach Wiederbeginn nutzte Jovanovic die erste Großchance der Partie zur SVS-Führung - begünstigt durch einen Fehler von Rensing. Nach einem Zillner-Schuss ließ der Düsseldorfer Keeper den Ball nach vorne abklatschen, Jovanovic staubte ab (50.). Aus Respekt vor seinem ehemaligen Verein verzichtete der Angreifer auf einen Torjubel.
Das Spiel wurde im zweiten Abschnitt etwas munterer und lebhafter, Chancen waren aber nach wie vor rar gesät. Pohjanpalos Distanzschuss, den Knaller klasse entschärfte, war lange die gefährlichste Gelegenheit (66.). Düsseldorf hatte zwar weiterhin mehr vom Spiel, Sandhausen stand tief und besann sich auf die Abwehrarbeit. Allerdings kam kaum einmal Spielfluss bei der Fortuna auf. So hatte der SVS wenig Mühe, die Angriffe der Hausherren abzufangen.
Thiede und Wooten lassen die Entscheidung liegen
Und in der Schlussphase hätte die Schwartz-Elf die Partie zweimal vorzeitig entscheiden können: Thiede hatte das 0:2 auf dem Fuß, scheiterte nach einem SVS-Konter aber am Pfosten (82.). Kurz darauf tauchte Wooten alleine vor Rensing auf, lupfte das Leder aber am langen Eck vorbei (85.). Doch auch so reichte es für die Kurpfälzer, denn die Düsseldorfer ließ auch in den verbleibenden Minuten jedwede Ideen und Inspiration vermissen.
Somit kassiert die Kramer-Elf einen Rückschlag nach drei Spielen ohne Niederlage. Am Freitag (18.30 Uhr) sind die Rheinländer in Kaiserslautern auf Wiedergutmachung aus, tags darauf (13 Uhr) ist Sandhausen auf St. Pauli gefordert.