In ein paar Tagen ist die Transferphase schon wieder vorbei. Von geschäftiger Hektik ist auf dem Markt allerdings wenig zu spüren. Eine Tatsache, die auch den 1. FC Köln tangiert, der sich mit Mittelfeldspieler Ondrej Duda (28, kam 2020 für rund sieben Millionen Euro von Hertha Berlin und unterschrieb in Köln einen Vertrag bis 2024) grundsätzlich einig ist, dass eine Trennung für beide Parteien die beste Lösung darstellt.
Der Slowake geriet angesichts der Vorstellungen der internen Konkurrenz sportlich ins Hintertreffen. Trainer Steffen Baumgart sieht das Trio Mathias Olesen, Denis Huseinbasic und Dejan Ljubicic vor Duda. Alle drei sind vielseitiger, agieren leidenschaftlicher und laufstärker als Duda, dessen Position die "Zehn" ist, die er auch ungern verlässt, weder nach vorne noch nach hinten. Dem Blondschopf, so heißt es, fehlt zu häufig in entscheidenden Situationen die Galligkeit, die das Spiel der Kölner im Normalfall auszeichnet, ohne die es nicht auskommt. Eine Besserung der Situation ist auch mittelfristig nicht in Sicht, da mit Mark Uth noch ein Konkurrent dazukommt, der - Fitness vorausgesetzt - die Nummer eins im offensiven Mittelfeld der Kölner ist.
Pech für Duda, der schon häufig nachgewiesen hat, dass er Überdurchschnittliches leisten kann. In seiner ersten Kölner Saison half er unter Trainer Markus Gisdol mit Toren und Vorlagen entscheidend dabei, die Klasse zu halten. Danach aber ging's leistungsmäßig bergab.
Hellas Verona soll der Interessent sein
Am Mittwoch fehlte Duda beim Training. "Ondrej ist in Verhandlungen und wir haben ihm jetzt die Chance gegeben, die Transferaktivitäten zu klären." Hellas Verona aus der Serie A soll der Interessent sein, dem 1. FC Köln liegt allerdings - Stand Donnerstag - kein valides Angebot vor. Der Spieler, das ist klar, müsste Abstriche beim Gehalt machen. Egal, ob man ein Leihgeschäft mit Kaufoption anstrebt oder einen Verkauf. Mit über zwei Millionen Euro pro Jahr gehört er beim FC zu den Spitzenverdienern.
In solch verzwickten Fällen greift man in der Branche gerne zur Maßnahme, das Gehalt zu dritteln. Der abgebende und der aufnehmende Klub zahlen jeweils ein Drittel des Gehalts, der Spieler verzichtet auf das letzte Drittel. Ob es hier hakt? Bis Donnerstag gab es auf jeden Fall keine Entwicklung, die darauf schließen lässt, dass der Transfer schnell über die Bühne geht. Aber auch das kann sich im Fußball sehr schnell ändern.