Wintersport

DSV-Team verpasst beim Weltcup-Finale das Podium

Neureuther kritisiert geringe Teilnehmerzahl: "Eigentlich eine Farce"

DSV-Team verpasst beim Weltcup-Finale das Podium

Lena Dürr und das deutsche Team verpassten in Andorra das Podium.

Lena Dürr und das deutsche Team verpassten in Andorra das Podium. IMAGO/GEPA pictures

Das deutsche Ski-Team hat beim alpinen Saisonfinale in Andorra enttäuscht und den erhofften Podestplatz verpasst. Das Quartett um die Slalom-Spezialisten Lena Dürr und Linus Straßer musste sich im Parallel-Event am Freitag im Duell um Platz drei klar den Österreichern geschlagen geben und belegte Rang vier. Der Sieg ging an die norwegische Mannschaft.

Dabei begann der Freitag für die Deutschen vielversprechend. Im Viertelfinale setzte sich das Quartett, das neben Straßer und Dürr aus Andreas Sander und Jessica Hilzinger bestand, mit 3:1 gegen Italien durch. Den Finaleinzug verpasste der DSV im anschließenden Halbfinale nur knapp: Gegen die für das Semifinale gesetzte Schweiz stand es nach vier Läufen 2:2, erst die Laufzeiten der besten Frau und des besten Mannes gaben letztlich um 0,21 Sekunden den Ausschlag zugunsten der Eidgenossen.

DSV-Quartett im kleinen Finale chancenlos

Im kleinen Finale gegen den Nachbarn aus Österreich verloren die vier Deutschen all ihre Läufe und mussten sich deutlich mit 0:4 geschlagen geben. "Die Geschwindigkeit war heute das Schwierigste", sagte Straßer in der ARD mit Blick auf den verhältnismäßig flachen Hang in Soldeu.

In Andorra gingen am Freitag nur sechs Nationen an den Start. Starke Teams wie Weltmeister USA oder Kanada waren nicht dabei. "Das ist bitter für den Sport. Eigentlich eine Farce. Dass die anderen Nationen den Bewerb nicht so ernst nehmen, zeigt irgendwo auch den sportlichen Stellenwert", sagte Ex-Skirennfahrer Felix Neureuther.

Neureuther übt Kritik an den angedachten Veränderungen des Team-Events

Der Team-Wettbewerb lag den Deutschen in der Vergangenheit. Bei der WM 2021 holte die Mannschaft Bronze, bei Olympia in Peking Silber. Ob das Format bei Großereignissen Zukunft hat, ist unsicher. Bei der WM 2025 ist etwa ein zuletzt bei der Junioren-WM erprobtes Format angedacht, bei dem ein Speed- und ein Technikfahrer ein gemeinsames Team bilden.

Neureuther ist kein Fan dieser Lösung. "Dieser Teambewerb ist 25 Mal geändert worden. Es kennt sich ja keiner mehr aus", kritisierte der 38-Jährige. "Irgendwann muss man mal auf den Punkt kommen und das, was man hat, durchziehen und aus diesem Produkt das Beste machen."

kon, sid, dpa

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