Erzgebirge Aue schien nach dem 2:1-Sieg beim FC St. Pauli wieder auf dem aufsteigenden Ast zu sein, doch schon im Spiel darauf gegen Union Berlin setzte es im heimischen Erzgebirgsstadion eine 1:3-Niederlage. Allerdings nicht etwa, weil die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev unterlegen war - sie machte weitgehend das Spiel. Vielmehr waren individuelle Fehler der Grund dafür, dass die Berliner alle Punkte aus Aue entführten. "Ich dachte nach dem Sieg bei St. Pauli, dass wir zu Hause den Befreiungsschlag schaffen und gegen Union nachlegen, damit wir mit einer breiten Brust zu 1860 fahren. Das wäre wichtig für uns gewesen", sagt Dotchev vor dem Spiel bei den Münchner Löwen.
Nun befinde sich seine Mannschaft wieder in einer Situation wie vor der Partie in Hamburg: "Wir müssen unbedingt punkten", so der Coach. Sein bester Angreifer Pascal Köpke (fünf Tore) pflichtet ihm bei, ist aber zuversichtlich. "Wenn wir so spielen wie gegen St. Pauli oder auch so auftreten wie gegen Union, dann werden wir sicher auch was mitnehmen", sagt der Sohn des jetzigen Torwarttrainers der Nationalelf, Andy Köpke, und fordert: "Wir müssen unseren Fußball durchziehen, vorne eiskalt sein und hinten versuchen, Fehler, wie sie zuletzt geschehen sind, abzustellen."
Trainersteckbrief Dotchev
Erzgebirge Aue - Die letzten Spiele
"Wenn wir zu passiv und zu verhalten auf dem Platz sind, machen wir das Spiel leicht für 1860", warnt Dotchev vor zu großem Respekt in der Allianz Arena. "Das wollen wir nicht. Wir werden da hinfahren, von Beginn an das Tempo hochschrauben und uns einen offenen Schlagabtausch liefern." Eine Kampfansage an die aktuell zwei Plätze schlechter platzierten Löwen (16.). Der Aue-Coach ist sich aber durchaus auch der Stärken der Münchner bewusst. Eine davon sei die Kopfballstärke vor allem bei Standards: "Da müssen wir höllisch aufpassen, mit den großen Spielern, die sie haben", so Dotchev, der explizit Sascha Mölders, Stefan Mugosa und Jan Mauersberger nennt. "Das ist eine extrem große Mannschaft, deswegen müssen wir vorsichtig sein."
Rizzuto und Tiffert sind zurück
Personell sieht die Lage in Aue entspannt aus - und auch die längere Ruhepause als bei den Löwen dürfte sich positiv auswirken. Verteidiger Calogero Rizzuto steht Dotchev ebenso wieder zur Verfügung wie Christian Tiffert. Einzig Nicky Adler "läuft noch ein wenig seiner Form hinterher". Ob der Offensivmann am Freitag schon wieder im Kader stehen wird, sei daher laut dem Trainer noch unklar.
Klar aber ist der Plan mit dem Dotchev nach München fährt. "Wir werden mit breiter Brust hinfahren und Gas geben."
