Aubameyang trifft und hebt ab
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp tauschte nach dem 3:2-Sieg gegen Werder Bremen zum Bundesliga-Ausklang nur den Torwart: Langerak stand für Weidenfeller zwischen den Pfosten. Wolfsburgs Coach Dieter Hecking brachte im Vergleich zum 2:2 beim 1. FC Köln zwei Neue: Naldo und Rodriguez begannen für Knoche und Schäfer.
Beide Mannschaften starteten spürbar offensiv ausgerichtet und setzten jeweils auf aggressives Pressing. Dadurch hatten beide Teams nur wenig Räume, sodass die Anfangsminuten von vielen Fehlpässen im Mittelfeld geprägt waren. Die erste gelungene Stafette brachte dann prompt die Dortmunder Führung: Durm spielte am rechten Sechzehnereck auf die rechte Außenbahn zu Kagawa, der direkt an die Fünfmetergrenze flankte. Dort stand Aubameyang völlig frei, schoss per Direktabnahme ein und bejubelte das 1:0 mit seinem charakteristischen Salto (5.). Der Treffer wurde begünstigt von Rodriguez, der zu spät rausrückte und das Abseits aufhob.
Luiz Gustavo staubt ab

Der Ausgleich: Wolfsburgs Daniel Caligiuri, Naldo, Luiz Gustavo und Kevin De Bruyne (v.l.) beim Torjubel. Getty Images
Wolfsburg zeigte sich nur wenig beeindruckt und antwortete postwendend: Perisics Schuss aus etwa zwölf Metern parierte Langerak stark (7.). Auf der anderen Seite drückte Reus eine Kagawa-Flanke aus zehn Metern über das Gehäuse (19.). Danach ging es intensiv und temporeich weiter. Lange konnte sich der VfL aber nicht entfalten, weil die Borussia die beiden Außen Perisic (rechts) und Caligiuri (links) sowie Spielmacher De Bruyne immer wieder doppelten. Erst ein Check von Kehl an Perisic ermöglichte den Niedersachsen eine ihrer gefährlichen Standards aus 25 Metern halblinker Position: De Bruyne und Rodriguez tippten die Kugel für Naldo an, der einen wuchtigen Gewaltschuss abfeuerte. Langerak ließ den Aufsetzer nach vorne abklatschen, wo Luiz Gustavo völlig frei stand und per Linksschuss zum 1:1 einschoss (22.).
De Bruynes Schuss passt genau
In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften erneut im Mittelfeld. Beide Viererketten standen sehr hoch und begrenzten das Spielfeld damit auf nur wenige Meter. Wolfsburg aber erarbeitete sich Vorteile in Sachen Ballbesitz sowie Zweikampfquote und belohnte dies mit einem Führungswechsel: Caligiuri ließ ein halbhohes Zuspiel an der Strafraumgrenze direkt auf De Bruyne klatschen, der aus 18 Metern halblinker Position sofort abzog, dabei Hummels tunnelte und mit einem Aufsetzer ins Torwarteck traf. Langerak tauchte zwar ab, kam aber nicht mehr ran (33.).
Dost nickt ein

Kein Halten mehr: Wolfsburg bejubelt den ersten DFB-Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Getty Images
Der VfL spielte sich danach regelrecht in einer Rausch, kombinierte mit Kurzpässen nach vorne und spielte Perisic auf der rechten Außenbahn frei. Dort bekam der Kroate von Schmelzer nur Geleitschutz und flankte an die Fünfmetergrenze, wo Dost Bewacher Subotic entwischte und ins Tor einköpfte (38.). Damit verwandelten die Wölfe ein 0:1 in ein 3:1 binnen 16 Minuten. Die Borussia hielt fortan wieder besser dagegen. Hummels köpfte haarscharf am rechten Pfosten vorbei (42.), dann jagte Aubameyang das Spielgerät aus sechs Metern knapp drüber und wurde im selben Moment von Rodriguez umgeräumt. Schiedsrichter Dr. Brych gab diesen glasklaren Elfmeter allerdings nicht (44.).
Dortmund rennt an, trifft aber nicht
Nach Wiederbeginn verbuchte sofort der VfL die nächste Großchance: Caligiuri tauchte frei vor Langerak auf, scheiterte aber an einem Blitz-Reflex des Australiers (48.). Die nun aufgeweckte Borussia nahm das Heft des Handelns fortan in die Hand und erspielte sich in einer nach wie vor sehr offensiv geführten Partie gute Chancen: Kagawa tippte eine flache Reus-Flanke an den Außenpfosten (50.), dann zielte Reus nur wenige Zentimeter zu hoch (56.). Die Sturm-und-Drang-Phase der Dortmunder brachte aber auch ein großes Risiko mit sich: Immer setzte Wolfsburg auf sein pfeilschnelles Umschaltspiel und startete überfallartige Konter. De Bruyne (58.) und Caligiuri (65.) sowie Rodriguez per Freistoß (62.) hatten die Entscheidung auf dem Fuß.

Klopp reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte mit Piszczek und Blaszczykowski zwei schnelle Kräfte. Mkhitaryan prüfte Benaglio aus 15 Metern, doch der Schweizer parierte sicher (71.). Diese stoische Ruhe strahlte der Schweizer Schlussmann auch nach Kagawas Versuch aus 16 Metern aus (80.) und raubte den Schwarz-Gelben damit weiterhin den Glauben an einen Torerfolg.
Immer wieder Benaglio
Bis zum Schlusspfiff spielte zwar nur noch Dortmund, doch kam die Borussia nicht mehr zum Torerfolg. Aubameyangs direkter 30-Meter-Freistoß entschärfte erneut Benaglio spektakulär (87.). In der Nachspielzeit zischte ein Mkhitaryan-Dropkick aus 20 Metern knapp am linken Winkel vorbei (90.+2). Es blieb beim 3:1 für Wolfsburg, das zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte DFB-Pokalsieger wurde.