Hart aber fair waren im Westfalenderby, exemplarisch hier Valdez und Schuler, die meisten Zweikämpfe. dpa
Der Dortmunder Trainer Bert van Marwijk entschied sich, seine Anfangsformation nach dem 1:1 in Nürnberg unverändert zu lassen. Erneut agierte der Niederländer damit mit den drei Stürmern Smolarek, Frei und Valdez. Auch für Thomas von Heesen gab es nach dem 5:1-Sieg gegen Aachen keinerlei Gründe, seine Erfolgself umzustellen.
Die Bielefelder starteten selbstbewusst in die Partie. Die drei Angreifer hingen besonders in der Anfangsphase zu sehr in der Luft, die Arminia nutzte dagegen ihre Überzahl im Mittelfeld zu einigen gelungen Angriffsaktionen. Glück hatte der DSC allerdings, als Kringes Treffer in der 11. Minute vom zuständigen Assistenten wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Nur drei Minuten später hätten die Bielefelder in Führung gehen müssen: Nachdem sich Zuma über rechts gut durchsetzte und nach innen passte, traf Wichniarek frei vor dem Tor nur den rechten Innenpfosten. Das Leder prallte genau vor die Füße von Böhme, der in halblinker Position das leere Tor vor sich hatte, jedoch unplatziert in Weidenfellers Arme schoss.
Nach nervöser Anfangsviertelstunde kam die Borussia besser ins Spiel. Mehr und mehr drängte der BVB Richtung Gehäuse von Hain. Nur noch mit Kontern sorgte die Arminia ab und an für Gefahr. Die Dortmunder dagegen erspielten sich einige Torgelegenheiten. So konnte Keeper Hain einen Schuss von Valdez gerade noch entschärfen, ebenso Rechtsverteidiger Korzynietz, der Smolareks Chance aus etwa sieben Metern zum Eckball abfälschte. Amedick per Kopf hatte eine weitere gute Möglichkeit. Mit dem torlosen Remis ging es daher in die Kabine.
Der 10. Spieltag
Zu Beginn des zweiten Abschnitts entwickelte sich weniger Spielfluss als noch in der ersten Hälfte. Die Dortmunder waren weiterhin feldüberlegen, die Arminia lauerte auf Konter. Doch anders als noch in den ersten 45 Minuten ergaben sich nun auf beiden Seiten kaum einmal Torchancen. Aus heiterem Himmel dann die Führung für die Bielefelder: Im Luftkampf prallten im Mittelfeld zunächst Valdez und Gabriel mit den Köpfen zusammen und blieben liegen. Da Schiedsrichter Perl nicht unterbrach, schaltete Kauf am schnellsten und passte den Ball in den Lauf von Wichniarek. Der Pole behielt im Dreikampf mit zwei Gegenspielern die Oberhand und vollendete im Strafraum im Fallen mit einem Schlenzer ins lange Eck (68.).
Die Borussia wirkte nach dem Gegentreffer geschockt. Zwar rollte beständig Angriff auf Angriff auf das Gehäuse von Keeper Hain, doch ernsthaft torgefährlich war der BVB in seinen Offensivaktionen nicht mehr – bis in die Nachspielzeit. Keine 120 Sekunden vor Ende der Nachspielzeit brachte Gabriel Smolarek im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Perl wertete die Aktion des Tschechen als Notbremse und entschied daher auf Rote Karte und Foulelfmeter. Frei behielt die Nerven und schoss souverän zum Ausgleich ein (90.+3). Wenige Sekunden später erfolgte der Schlusspfiff.
Während Wichniarek das 0:1 markierte, lagen Gabriel und Valdez am Boden. dpa
Die Dortmunder treten nach dem Remis im Tabellenmittelfeld auf der Stelle und müssen nun auf einen Erfolg im nächsten Heimspiel gegen Aachen schon am kommenden Dienstag hoffen. Die Arminia hatte bis wenige Sekunden vor dem Spielende Rang drei fest im Visier, steht aber mit 15 Punkten auf Rang sechs noch immer mehr als akzeptabel da.