Champions League Männer

THW Kiel deklassiert Bukarest und plant fürs Viertelfinale

Champions League am Mittwochabend

Forderung übererfüllt: Kiel deklassiert Bukarest und plant fürs Viertelfinale

Er ließ sich auch von der heißen Atmosphäre nicht anstecken: Kiels Sander Sagosen.

Er ließ sich auch von der heißen Atmosphäre nicht anstecken: Kiels Sander Sagosen. imago images (2)

Vor dem Hinspiel in der Viertelfinal-Qualifikation war ordentlich Druck auf dem Kessel beim THW. Kiels Cheftrainer Filip Jicha hatte beispielsweise die "beste Champions-League-Leistung der Saison" gefordert. Und sein Team, das bis dato fünf der sieben Auswärtsspiele in der bisherigen Königsklassen-Spielzeit verloren hatte, lieferte.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (5:5) rissen die "Zebras" die Partie in Rumänien immer mehr an sich. Die erste Drei-Tore-Führung wurde von einem Treffer Niklas Landins ins verwaiste Tor Bukarests gekrönt (8:5, 14.). Hochkonzentriert ging der THW auch die zweiten 15 Minuten des ersten Durchgangs an - und baute die Führung nun kontinuierlich aus. Besonders den Kieler Rückraum bekamen die Hausherren kaum in den Griff: Der norwegische Linkshänder Harald Reinkind stellte auf 11:6 (18.), Sander Sagosen kurz darauf auf 13:7 (19.). Zur Pause führte der deutsche Rekordmeister bereits mit acht Toren (19:11).

Die Fans im "Complexul Sportiv National Sala Polivalenta", die nach dem Seitenwechsel auf Besserung gehofft hatten, wurden vom Favoriten eines Besseren belehrt. Unaufhörlich spielten die Kieler ihren Stiefel runter und schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Rund eine Viertelstunde vor Schluss war der Rückstand bereits auf zwölf Treffer angewachsen, weswegen sich die spanische Trainer-Ikone Xavi Pascual zu einer Auszeit entschied (17:29, 43.).

Auch Veszprem quasi schon durch

Wie hoch die Leistung der Kieler vor 4503 Zuschauern zu bewerten ist, zeigt diese Statistik: In der Gruppenphase hatte sich Bukarest in der heimischen Halle einzig den direkt fürs Viertelfinale qualifizierten Klubs Paris Saint-Germain (29:36) und Magdeburg (28:30) beugen müssen. Gegen Mitfavorit Veszprem gelang sogar ein Remis (31:31).

Apropos Veszprem: Der Topklub gewann das rein ungarische Parallelspiel bei Pick Szeged überdeutlich und steht mit mehr als einem Bein im Viertelfinale (36:23). Das gilt auch für die Kieler, die letztlich einen hochverdienten 41:28-Auswärtserfolg eintüteten. Beste Werfer beim THW waren Sagosen, Rückraum-Shooter Eric Johansson und Spielmacher Miha Zarabec mit je sechs Treffern. Für die Gastgeber waren Stanislav Kasparek und Ante Kuduz ebenfalls je sechsmal erfolgreich.

Bukarest bräuchte schon ein mittelgroßes Wunder, um noch sein Ticket für die Runde der letzten Acht zu lösen. Das Rückspiel steigt am nächsten Mittwoch (18.45 Uhr) in Kiel. Bei der wahrscheinlichen Qualifikation würde Paris Saint-Germain auf die "Zebras" warten.

Dinamo Bukarest - THW Kiel 28:41 (11:19)

Tore für Bukarest: Kasparek 6, Kuduz 6, Pascual Garcia 5/3, Sein 5, Mamdouh Shebib 3, Kukic 2, Gurbindo 1
Tore für Kiel: Johansson 6, Sagosen 6/1, Zarabec 6, Dahmke 5, Fraatz 4, Bilyk 3, Reinkind 3, Duvnjak 2, Wiencek 2, Ekberg 1, N. Landin 1, Pabst 1, Pekeler 1
Schiedsrichter: Vaclav Horacek (Tschechien)/Jiri Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 4503
Strafminuten: 2 / 6
Disqualifikation: - / -

msc

Vier Deutsche: Die Champions-League-Sieger seit 2000