3. Liga

Essen hadert nach Derby mit Schiedsrichter-Entscheidungen

Auch bei Elfmeter-Situation war "ein klarer Kontakt"

"Dieser Freistoß ist lächerlich": Dabrowski hadert nach Derby mit Schiedsrichter-Entscheidungen

RWE-Coach Christoph Dabrowski zeigte sich nach dem Derby gegen Duisburg mehr als unzufrieden mit der Schiedsrichter-Leistung.

RWE-Coach Christoph Dabrowski zeigte sich nach dem Derby gegen Duisburg mehr als unzufrieden mit der Schiedsrichter-Leistung. Getty Images for DFB

Nach dem späten Gegentreffer beim 1:1 im Derby gegen den MSV Duisburg stellt sich Rot-Weiss Essen die Frage, wie man diese sicher geglaubte Führung noch so spät aus der Hand geben konnte. Während RWE-Coach Christoph Dabrowski im Interview nach der Partie bei "MagentaSport" seiner Mannschaft für die eigene Leistung "ein Kompliment" machte, fand der 44-Jährige die Antwort auf die Frage vor allem bei Referee Patrick Hanslbauer: "Ein Stück weit fühle ich mich jetzt gerade verarscht vom Schiedsrichter", erklärte Dabrowski, der sein Team bei gleich zwei spielentscheidenden Szenen benachteiligt sah.

Foulspiel an Müsel bleibt ohne Folgen

Bei der ersten Situation handelt es sich um einen Zweikampf in der 26. Minute zwischen Essen-Neuzugang Torben Müsel, der im Strafraum nach einem Einsteigen von Caspar Jander zu Boden ging. Schiedsrichter Hanslbauer entschied trotz großer Proteste der Hausherren auf Weiterspielen, dürfte beim Betrachten der TV-Bilder aber wenig Argumente für seine Entscheidung finden: "Müsel legt sich den Ball vorbei, da ist gar kein Kontakt zum Ball, das ist ganz klar der Fuß. Das ist eine Frechheit und deswegen bin ich jetzt gerade sehr wütend", so der aufgebrachte Coach der Rot-Weissen.

Mit dem ausgebliebenen Elfmeterpfiff entging den Essenern dementsprechend die Chance auf den Führungstreffer, den Innenverteidiger Rios Alonso dann aber kurz nach dem Wiederanpfiff folgen ließ. Der 22-Jährige, der sich zum zweiten Mal in dieser Saison in der Torschützenliste wiederfand, haderte wie sein Trainer nach dem Unentschieden aber vor allem mit dem Freistoßpfiff, der zum Ausgleichstreffer führte: "Ich war direkt hinter Wiegel, der hat nur den Ball gespielt. Klar, jeder Schiedsrichter macht mal einen Fehler, aber er stand glaube ich hinten dran und muss das eigentlich sehen", fasste der Torschütze die Situation zusammen.

Ganz so ruhig konnte Dabrowski bei seiner Sichtweise auf das angebliche Foulspiel dagegen nicht bleiben: "Warum tippt der Ball weg? Weil Wiegel den Ball mit dem Fuß berührt. Dieser Freistoß ist lächerlich", beschrieb der Coach seine Wahrnehmung der Aktion.

Dabrowski kritisiert auch das Auftreten nach dem Abpfiff

Zur Beruhigung der Gemütslage des gebürtigen Polen hat dabei auch das Gespräch mit Schiedsrichter Hanslbauer nach dem Abpfiff nicht beigetragen, stattdessen war eher das Gegenteil der Fall: "Der soll sich mal das Bild anschauen und dann wird er feststellen, dass die Leistung heute mangelhaft war", so Dabrowski, der letztendlich keinen Mehrwert an der Konversation mit dem Unparteiischen sah: "Wenn man von oben herab ins Gespräch geht, dann hat man keine Grundlage."

Trotz aller Aufregung erkannte der Trainer nach dem emotionalen Derby aber auch an, dass er und seine Mannschaft, die es "über 90 Minuten geschafft hat, die Fans zu begeistern", nun den vollen Fokus auf die nächsten Ligaspiele richten müssen, um den Abstand auf die Abstiegszone weiter auszubauen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich für RWE am Montag, den 13. Februar, wenn man auswärts bei Viktoria Köln zu Gast ist.

jko

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24