Bundesliga

VfB Stuttgart: Die Zeichen bei Kalajdzic stehen auf Abschied

Zukunft des VfB-Stürmers liegt ganz offensichtlich nicht mehr in Stuttgart

Die Zeichen bei Kalajdzic stehen auf Abschied

Er verlässt den VfB im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit: Sasa Kalajdzic.

Er verlässt den VfB im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit: Sasa Kalajdzic. imago images

Sasa Kalajdzic weiß, wie man Ansehen und Status eines Musterprofis und Sympathieträgers pflegt. Nach der Trainingseinheit am Dienstag blieb der Stürmer etwas länger bei den rund hundert anwesenden Fans und bedankte sich mit herzlichen Worten für die unermüdliche Unterstützung. Am Ende stieg der Österreicher auch noch über die Werbebande, um Anhängern Erinnerungsfotos zu ermöglichen. Ganz allein. Während alle anderen VfB-Profis längst verschwunden waren. Momente, die sich wie Abschied anfühlten. Und der sich offenbar auch andeutet.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Kalajdzic über den Sommer hinaus das Trikot des Traditionsklubs trägt, verkleinert sich von Woche zu Woche und Niederlage zu Niederlage. Der Mann, der so schlecht lügen wie ein Pinguin fliegen kann, tut sich seit jeher schwer, sein Seelenleben und seine Gedanken erfolgreich zu verschleiern.

Der 24-Jährige wirkt in diesen Tagen mehr denn je bedrückt und desillusioniert. Dennoch glaubt der Trainer fest an den nach seiner Schulter-OP und einer Wadenverletzung zuletzt noch immer um hundertprozentige Fitness kämpfenden Angreifer. "Er weiß, dass er der Stürmer ist, der uns zum Klassenerhalt schießen wird", sagt Pellegrino Matarazzo optimistisch.

Interesse aus England, Italien - und der Bundesliga

Es könnte ein Abschiedsgeschenk für die Schwaben werden. Schon im vergangenen Sommer deutete vieles auf einen Wechsel des Zwei-Meter-Manns hin. Doch seine Schulterverletzung kurz vor Ende der Transferperiode stoppte alle Abwerbeversuche, bevor sie konkret werden konnten.

Das Interesse am 24-Jährigen ist seither nicht abgeklungen. Vorrangig Klubs aus England und Italien locken. Damals wie heute vertreten unter anderem durch Tottenham, West Ham oder die Roma. Aber auch in der Bundesliga wurde der Name Kalajdzic unter anderem schon bei RB Leipzig, Dortmund sowie beim FC Bayern diskutiert.

So oder so würde ein Transfer des spielstarken und treffsicheren Angreifers einen herben Verlust für die Stuttgarter bedeuten. Sportlich wie auch finanziell. Die bisher mit rund 20 Millionen Euro taxierte Ablösesumme dürfte um einiges fallen. Gespräche mit dem Ziel einer vorzeitigen Vertragsverlängerung des 2023 auslaufenden Kontrakts wurden bisher vertagt.

Kalajdzic möchte sich nicht festlegen, zumal die Schwaben dem Nationalspieler weder auf dem Rasen noch auf dem Konto die nötige Perspektive bieten können. Stuttgart bliebe zwar die Möglichkeit, einem vorzeitigen Wechsel des Angreifers einen Riegel vorzuschieben. Um im nächsten Jahr entweder die Chance auf einen erneuten Klassenerhalt oder einen Wiederaufstieg zu erhöhen. Eine Ausstiegsklausel ist in dessen Kontrakt nicht verankert. Doch ein Jahr später würde Kalajdzic ablösefrei den Klub verlassen.

George Moissidis

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