Bundesliga

Die Wahl von Keller besitzt Spaltpotenzial

Kommentar

Die Wahl von Keller besitzt Spaltpotenzial

Folgt auf Fredi Bobic: Christian Keller.

Folgt auf Fredi Bobic: Christian Keller. picture alliance / Pressefoto Rudel

Dieses Votum hat Spaltpotenzial. Ein Dutzend Erstligisten, die sich für Filbry ausgesprochen hatten, blitzten ab bei der Wahl des Nachfolgers für Fredi Bobic als Mitglied des DFL-Aufsichtsrats, denn der vakante Posten wird mit den Stimmen der ersten und zweiten Liga gewählt. Neben sechs Erstligavereinen haben also zwölf Zweitligaklubs Keller in das neue Amt gehievt. Während das für die einen ein Ausdruck von Demokratie ist, betonten andere, die 2. Liga habe das Votum des Oberhauses missachtet, was eine Retourkutsche nach sich ziehen könnte...

Fakt ist allerdings auch, dass Keller nicht der Kandidat der 2. Liga war, wie gerne unterstellt wird. Schließlich ist er unter anderem vom FC Augsburg vorgeschlagen worden und wusste als Geschäftsführer des 1. FC Köln auch den eigenen Erstligaverein hinter sich. Die Kölner waren aus dem "Team Marktwert", das in "Team fanintensive Vereine" unbenannt wurde, ausgeschieden und haben seit knapp einem Jahr in Keller einen Mann an der Spitze, der viele Jahre erfolgreich für Jahn Regensburg gearbeitet hatte. Viele Zweitligisten glauben offensichtlich mit ihren Sorgen und Problemen bei Keller auf mehr Verständnis zu stoßen als bei Filbry.

In seiner Bewerbungsrede soll Keller in der nicht-öffentlichen Sitzung von seiner Skepsis gegenüber dem Plan, einen Teil der TV-Rechte an einen Investor zu veräußern, abgerückt sein und von einem ergebnisoffenen Prozess gesprochen haben. Wie seine Meinung dazu aktuell ist, wollte er nach Ende der Sitzung allerdings nicht verraten und lehnte er alle Statements ab. Ihm ist wohl klar, welch heikler Aufgabe er entgegensieht.