Bayern

Die SpVgg Unterhaching hat plötzlich Zahlungsschwierigkeiten

Schwabl sieht "vorübergehenden Liquiditätsengpass"

Die SpVgg Unterhaching hat plötzlich Zahlungsschwierigkeiten

Sieht ein "vorübergehendes Liquiditätsproblem" bei der SpVgg Unterhaching: Präsident Manfred Schwabl

Sieht ein "vorübergehendes Liquiditätsproblem" bei der SpVgg Unterhaching: Präsident Manfred Schwabl IMAGO/Ulrich Wagner

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Die SpVgg Unterhaching hat sich als Tabellenführer der Regionalliga Bayern bisher eine sehr gute Ausgangssituation für die Restrunde erarbeitet - zumindest aus sportlicher Sicht. Denn aus einer anderen Perspektive steht die SpVgg hingegen vor einer Mammutaufgabe, wie vor Kurzem bekannt wurde. Ein Großteil der Spieler sowie Mitarbeiter sollen für die Monate Dezember und Januar aufgrund fehlender Zahlungsfähigkeit des Klubs kein Gehalt erhalten haben. SpVgg-Präsident Manfred Schwabl bestätigt den finanziellen Engpass auf Anfrage und erklärt: "Wir haben kein substanzielles Problem, sondern einen vorübergehenden Liquiditätsengpass."

Insbesondere der Zeitpunkt der ausbleibenden Lohnzahlungen überrascht, zumal die SpVgg im Jahr 2022 für den Weiterverkauf ihres einstigen Jugendspielers Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund damals über sechs Millionen Euro erhalten hatte. Laut Schwabl seien mit diesen Einnahmen "Altlasten abgebaut" worden, darunter befänden sich auch Bankschulden. Der 56-Jährige zeigte sich derweil zuversichtlich, die Lohn-Thematik kurzfristig in den Griff zu bekommen. Ihm zufolge sollen bis Ende dieser Woche die Gehälter gezahlt werden.

Wagners Vertrag läuft aus

Nach dieser überraschenden Nachricht steht weniger die kurzfristige, sondern vielmehr die mittel- und langfristige Ausrichtung des einstigen Bundesligisten im Fokus. Es stellt sich die Frage, ob Haching im Amateurbereich bleibt oder eine Rückkehr in den Profifußball unter diesen Voraussetzungen überhaupt umsetzbar ist, so wie es eigentlich ursprünglich eine Zielformulierung bis spätestens 2025 vorgesehen hatte. Ein finanzieller Engpass würde wohl zwangsläufig eine Kaderverjüngung im kommenden Sommer mit sich bringen. Viele Spielerverträge von erfahrenen Kräften laufen ohnehin aus - auch derjenige von Cheftrainer Sandro Wagner.

Aus finanzieller Sicht steht eine Lizenz für die 3. Liga derzeit in den Sternen. Präsident Schwabl möchte bis zur Frist Anfang März zwar auf jeden Fall eine Drittliga-Lizenz beim zuständigen Deutschen Fußball-Bund (DFB) beantragen. Ob die Hachinger die Lizenzauflagen dann aber auch erfüllen können, scheint derzeit vollkommen ungewiss. Schwabl jedenfalls hat den Lizenzerhalt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgehakt. Im April wolle man in den Vereinsgremien über das Thema 3. Liga beraten. "Ich schließe nichts aus. Auch nicht, dass wir uns das dann wirtschaftlich leisten können und wollen", betont Schwabl.

Robert M. Frank

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