2. Bundesliga

Die neue Konstanz des Marvin Mehlem

Darmstadts Mittelfeldspieler mit seiner bislang besten Saison

Die neue Konstanz des Marvin Mehlem

Was Marvin Mehlem so stark macht: Er ist sich mittlerweile auch keiner Defensivaufgaben mehr zu schade.

Was Marvin Mehlem so stark macht: Er ist sich mittlerweile auch keiner Defensivaufgaben mehr zu schade. IMAGO/Jan Huebner

Mit einer Ausnahme stand Marvin Mehlem in jeder Partie des SV Darmstadt 98 in der Startformation. Seit seinem Wechsel vom Karlsruher SC ans Böllenfalltor im Sommer 2017 hat der mittlerweile 25 Jahre alte Mittelfeldspieler noch nie so eine konstante Saison gespielt.

Einen einzelnen Grund für die neue Konstanz kann Mehlem nicht nennen. Der enge Kontakt mit Trainer Torsten Lieberknecht spiele aber sicher eine Rolle. „Wir verstehen uns sehr gut, er weiß, wie er jeden einzelnen Spieler perfekt behandelt”, sagt er.

Karten-Rekord als ein Ausdruck der Wandlung

Aber Mehlem ist auch gereift. Früher hat er immer wieder betont, dass er seine Stammposition auf der Zehn sieht. Heute ist er sich nicht mehr dafür zu schade, auch als Abräumer im defensiven Mittelfeld die Drecksarbeit zu übernehmen.

Dabei hat der Edeltechniker auch an Präsenz und Biss zugelegt. Sieben Gelbe Karten hat er noch nie in einer Saison gesehen. Bezeichnend war sein Auftritt gegen Kaiserslautern, als er als Abräumer kämpfte und grätschte und sich schon früh mit Lauterns Kapitän Jean Zimmer anlegte.

"Ich hatte das Gefühl, dass wir nach Heidenheim schon etwas verklemmt waren”, räumt er mit Blick auf das ein. Dann habe man in Bielefeld erneut „ein blödes Spiel" verloren. Gegen Kaiserslautern sei dann schon „ein bisschen Wut dabei gewesen”. Aber es sei ja zum Glück alles gut gegangen. Ein weiterer Grund ist, dass Mehlem vor rund einem Jahr Vater einer Tochter geworden. Auch wenn er das Thema nicht zu hoch hängen will - "es ist auch ein bisschen Extramotivation, dass man für das Baby Fußball spielt und erfolgreich sein will".

Bruder-Duell vor dem Kurzurlaub?

Am Donnerstag steht das Testspiel gegen Sandhausen an, wo es möglicherweise zu einem direkten Duell mit seinem gut zwei Jahre älteren Bruder Marcel kommt. Beim 4:0-Auswärtssieg in der Liga hatte Marvin Mehlem bezeichnenderweise wegen der fünften Gelben Karte pausieren müssen.

Danach hat die Mannschaft drei Tage frei, die er zum Ausspannen mit der Familie nutzen will. Und dann geht es schon in die Vorbereitung auf das nächste Auswärtsspiel gegen Nürnberg. Eine Prognose für den weiteren Saisonverlauf will er nicht abgegeben. Es seien noch neun Partien, da könne noch viel passieren. "Wir schauen erstmal auf Nürnberg, dann sehen wir weiter", sagt er.

Stephan Köhnlein

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