Nordost

Die Misswirtschaft beim Chemnitzer FC geht immer weiter

Zwei Jahre nach der Insolvenz ist die finanzielle Lage desaströs

Die Misswirtschaft beim Chemnitzer FC geht immer weiter

Aufregung beim Chemnitzer FC: Vereinspräsidentin Romy Polster und Sport-Geschäftsführer Marc Arnold stehen in der Kritik.

Aufregung beim Chemnitzer FC: Vereinspräsidentin Romy Polster und Sport-Geschäftsführer Marc Arnold stehen in der Kritik. IMAGO/Picture Point

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Die finanzielle Situation beim Chemnitzer FC ist wieder einmal prekär. Nach der erfolgreich überstandenen Insolvenz vor zwei Jahren haben die Sachsen weiter über ihre Verhältnisse gelebt - im Mai mussten die Gesellschafter der CFC Fußball GmbH deshalb mit 500.000 Euro aushelfen, um das Finanzloch zu stopfen.

Die Folge der Misswirtschaft: Zahlreiche Leistungsträger wie Okan Kurt, Furkan Kircicek, Kilian Pagliuca, Felix Brügmann und Jakub Jakubov müssen gehen. Sie wurden am vergangenen Sonntag vor dem Spiel gegen Viktoria Berlin (1:0) verabschiedet. "Schade, dass ich Abschied nehmen muss. Das sah vor einigen Tagen noch anders aus, da wollte man mit mir weiter zusammenarbeiten. Dann ist die Entscheidung von oben hereingeplatzt", sagte Brügmann (30), der in dieser Saison mit elf Treffern der beste Torschütze der Chemnitzer war.

Gern geblieben wäre auch Torhüter Jakubov (34), der seit 2018 bei den Himmelblauen unter Vertrag stand. "Ich habe immer betont, dass Chemnitz mein erster Ansprechpartner ist. Jetzt hat man mir gesagt, dass ich kein neues Vertragsangebot erhalte. Das überrascht. Aber so ist das Geschäft", sagte der Keeper. Gegen Viktoria wurde der Publikumsliebling bei seiner Auswechslung in der 88. Minute ein letztes Mal von den Fans gefeiert.

Gellendes Pfeifkonzert

Ein gellendes Pfeifkonzert gab es dagegen für die Führungsriege um Vereinspräsidentin Romy Polster und Sport-Geschäftsführer Marc Arnold. Die beiden Verantwortlichen stehen in der Kritik. Einer der Gründe: Polster ist mit ihrer Firma für das Catering bei den Heimspielen verantwortlich. Offenbar ein lukratives Geschäft für ihr Unternehmen - aber nicht für den Verein. Die Vertragsumstände mit dem Caterer sind ein Grund für das Minus von 600.000 Euro im aktuellen Etat und sollen dafür gesorgt haben, dass der CFC bis zu dreimal weniger Gewinn aus dem Stadion-Catering erzielt als vergleichbare Regionalligisten.

omo

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