Bundesliga

Die Mär von der positiven Entwicklung

FCA muss nach 2:3 weiter zittern

Die Mär von der positiven Entwicklung

Enrico Maaßen und der FCA verpassten in Bochum die Chance auf den direkten Klassenrhalt.

Enrico Maaßen und der FCA verpassten in Bochum die Chance auf den direkten Klassenrhalt. IMAGO/Team 2

Wirklich überraschen konnte die nächste Auswärtsniederlage des FC Augsburg eigentlich niemanden. Seit mittlerweile zwölf Partien ist die Mannschaft von Enrico Maaßen in der Fremde mittlerweile sieglos, holte in diesem Zeitraum nur drei Punkte. Zu wenig, um zwei Spieltage vor Saisonende entspannt Richtung Sommerpause zu blicken. Der Abstieg bleibt ein eher unwahrscheinliches Szenario, zumindest der Relegationsplatz aber rückt bedrohlich nahe.

Drittschwächste Laufleistung der Saison

Die Zutaten für die Niederlage in Bochum sind schnell aufgezählt: Ein frühes Gegentor nach schläfrigem Defensivverhalten, ein unglückliches Eigentor von Jeffrey Gouweleeuw und ein von Elvis Rexhbecaj abgefälschter Schuss. Oberflächlich betrachtet könnte man dies in der Summe als Pech bezeichnen, es wäre jedoch eine viel zu einfache Analyse. Der FCA lief nur 108,05 Kilometer in Bochum, weniger waren es in dieser Saison nur beim 1:1 gegen Wolfsburg (107,47) und beim 3:3 gegen Leipzig (104,36), jeweils in der Schlussphase in Unterzahl und damit erklärbar.

Weniger erklärbar ist die Leistung von Bochum. Maaßen hatte nach dem Sieg gegen Union angekündigt, "antizyklisch" sein zu wollen, "auch ich in meiner Ansprache. Ich werde ein bisschen Druck machen unter der Woche." Gewirkt hat es nicht, die Mannschaft hatte um den fehlerhaften Maximilian Bauer und den weitgehend unsichtbaren Nationalstürmer Mergim Berisha zu viele Ausfälle, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Abstieg weiterhin unwahrscheinlich

Vor diesem Hintergrund verkommt die Erzählung von der positiven Entwicklung dieser Mannschaft allmählich zur Mär. Zum Vergleich: Zum identischen Zeitpunkt vor einem Jahr hatte die damals von Markus Weinzierl trainierte Mannschaft einen Punkt mehr auf dem Konto und konnte zumindest auch rechnerisch nicht mehr direkt absteigen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz betrug sechs Punkte, vor den Sonntagsspielen der Bundesliga sind es vier.

Wie gesagt: Es müsste schon viel schief gehen, dass der FCA noch absteigt, eventuell ist er sogar schon vor dem nächsten Heimspiel gegen Borussia Dortmund gerettet, sollte die Konkurrenz weiter verlieren. Ein Ruhmesblatt ist diese Spielzeit schon jetzt nicht, auch wenn großes Verletzungspech und der Umbruch im Winter teilweise Erklärungen liefern.

Frank Linkesch

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