2. Bundesliga

St. Pauli nach Derbysieg: Guido Burgstallers Prophezeiung erfüllt sich

Per Derbysieg zum Vereinsrekord

"Die gute, alte St.-Pauli-Taktik": Burgstallers Prophezeiung erfüllt sich

Emotionen in braun-weiß: Der FC St. Pauli bildete nach dem Derbysieg eine große Jubeltraube.

Emotionen in braun-weiß: Der FC St. Pauli bildete nach dem Derbysieg eine große Jubeltraube. Getty Images

Manchmal kann Fußball so einfach sein. "Ich habe gar nicht mehr groß nachgedacht, einfach den Ball ins Tor geknallt und fertig", beschrieb Daniel-Kofi Kyereh am "Sky"-Mikrofon die Szene, mit der er spät am Montagabend zum Derby-Helden des FC St. Pauli avancierte.

Hört sich simpel an, war aber äußerst anspruchsvoll. Das starke Solo des unermüdlichen Rodrigo Zalazar inklusive des gefühlvollen Flugballs in den Strafraum (Kyereh: "Ein überragendes Dribbling, wir wissen, dass er das kann"), die noch leicht abgefälschte Ablage des kurz zuvor eingewechselten Luca Zander (Kyereh: "Er hat mir gesagt, er hat mich gesehen, das glaube ich ihm einfach mal") - und schließlich die perfekte Schusstechnik Kyerehs.

Burgstallers Prognose trifft ein: Vereinsrekord eingestellt

"Den trifft er überragend", lobte Guido Burgstaller, der nach der frühen Auswechslung von Philipp Ziereis die Kapitänsbinde des FCSP übernommen hatte. "Das zeichnet ihn auch aus." Burgstaller selbst hatte seine Füße zwar nicht im Spiel - war dafür aber zumindest mental am Tor beteiligt. "Guido hat zu mir gesagt, dass wir noch eine Chance kriegen werden", erzählte Kyereh. Angesichts einer zuvor eher chancenarmen zweiten Hälfte, die auszuplätschern schien, eine durchaus gewagte Prophezeiung - aber eine, die am Ende doch eintraf.

"Das war die gute, alte St.-Pauli-Taktik", erläuterte Cheftrainer Timo Schultz mit einem Grinsen. "Das entscheidende Tor nicht zu früh schießen." Es ist nicht seine einzige Taktik, die derzeit aufgeht. Der späte Erfolg gegen den HSV war der fünfte Liga-Sieg in Folge - Vereinsrekord in der 2. Liga eingestellt.

Es wird sicher noch das ein oder andere Bierchen getrunken.

Philipp Ziereis

Für so manchen Anhänger vielleicht noch wichtiger: Im sechsten Zweitliga-Derby gegen den HSV feierte St. Pauli bereits den dritten Sieg bei zwei Unentschieden und einer Niederlage. "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich kann es selbst noch gar nicht fassen und bin überglücklich", freute sich Kyereh. "Das haben wir uns alle zu 100 Prozent verdient." Und dementsprechend auch die folgenden Kaltgetränke. Der früh ausgewechselte Kapitän Ziereis versicherte: "Es wird sicher noch das ein oder andere Bierchen getrunken."

mib

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