Bundesliga

DFL-Maßnahmenpaket für Zuschauerrückkehr: keine Gästefans, keine Stehplätze, kein Alkohol

Endgültige Entscheidung weiter bei politischen Verantwortlichen

DFL-Maßnahmenpaket für Zuschauerrückkehr: keine Gästefans, keine Stehplätze, kein Alkohol

U.a. keine Gästefans: Die DFL hat sich auf die Rahmenbedingungen für eine anvisierte Rückkehr von Zuschauern in den Bundesliga-Stadien geeinigt.

U.a. keine Gästefans: Die DFL hat sich auf die Rahmenbedingungen für eine anvisierte Rückkehr von Zuschauern in den Bundesliga-Stadien geeinigt. imago images

Mit Spannung ist die außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL erwartet worden - vor allem von den Fans. Diese hoffen schließlich verstärkt darauf, dass die bald startende Bundesliga-Saison 2020/21 wieder mit gefüllten Stadien ausgetragen werden darf.

Diesbezüglich hat die Deutsche Fußball Liga an diesem Dienstag den 36 Erst- und Zweitligisten vier Vorschläge zur möglichen Rückkehr der Fans in die Stadien zur Abstimmung gestellt - und zwar ein Abhalten der Spiele ohne Gästefans, ohne Stehplätze, ohne Alkohol und mit Datenerfassung. Und überall sind Entscheidungen gefallen.

Temporäre Anpassungen der Statuten

Das finale Ergebnis, das DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Dienstag um kurz vor 15 Uhr bekanntgab: Nach intensivem Austauch werden die 36 Profiklubs freiwillig auf Eintrittskarten für Gästefans verzichten - bis Jahresende. Voraussetzung, die Politik erlaubt in Zügen überhaupt wieder Fans in den Stadien. Diese erste klare Maßnahme sei keine Entscheidung gegen Gästefans, sondern gegen Corona - und für eine kontrollierbarere Situation der Pandemie.

Christian Seifert ist DFL-Geschäftsführer und Sprecher des DFL-Präsidiums.

DFL-Geschäftsführer und Sprecher des DFL-Präsidiums: Christian Seifert. imago images

Darüber hinaus steht fest: Bis mindestens 31. Oktober wird es keinen Zugang zu den Stehplätzen in den Stadien geben. Möglich auch, dass diese Frist am Ende verlängert wird. Auch hierbei gehe es, wie Seifert mehrmals eindeutig herausstellt, nur um Corona. Man bekenne sich weiter grundsätzlich zu Stehplätzen.

Auch die dritte Säule, das Thema Alkohol, ist wie schon im Vorfeld erwartet eingetreten: Bis 31. Oktober werden keinerlei alkoholische Getränke innerhalb des Stadionbereichs verkauft.

Zu guter Letzt wurde auch der vierte Antrag des DFL-Präsidiums von den Klubs abgenickt: Sie verpflichten sich, sicherzustellen, Daten der Ticketkäufer zu erfassen, um etwaige Infektionswege möglichst genau ermitteln zu können.

"Infektionsrisiko außerhalb wie auf dem Platz zu minimieren"

"Schwerpunkt der Sitzung war - das können Sie sich denken - ein Austausch mit den Klubs über die organisatorischen und medizinischen Rahmenbedingungen für die Saison 2020/21", so Seifert. "Die Liga muss sich erneut zwangsläufig mit einem hygienischen Konzept auseinandersetzen. Das hat das unbedingte Ziel, das Infektionsrisiko außerhalb wie auf dem Platz zu minimieren." Das Konzept werde "aufsetzen auf den positiven Erfahrungen der letzten Saison" - mit Anpassungen, die mit der Politik getroffen werden. "Dieser Prozess ist derzeit in vollem Gange." In 14 Tagen soll dann ein finales, auch von den Ämtern abgenicktes Konzept stehen.

Es ist für mich persönlich absolut nachvollziehbar, dass die Signale aus der Politik zuletzt zurückhaltender ausgefallen sind.

Christian Seifert

Die Stimmen aus der Politik, die sich für eine Rückkehr der Fans offen zeigen, waren zuletzt leiser geworden. "Natürlich verfolgen auch wir die aktuellen Entwicklungen der Infektionszahlen", sagte Seifert. "Insofern ist es für mich persönlich absolut nachvollziehbar, dass die Signale aus der Politik zuletzt zurückhaltender ausgefallen sind." Priorität hätten in Deutschland gerade nicht volle Fußballstadien.

20.000 oder 30.000 Zuschauer? "Diese Zahl klingt befremdlich"

Die Entscheidung liege vollends bei den politischen Verantwortlichen, "die DFL fordert hier nichts", so Seifert. "Niemand in der Liga hat gefordert, am 18. September mit 20.000 oder 30.000 Zuschauern zu starten. Diese Zahl klingt befremdlich." Auch ein Start mit 10.000 Fans sei "nicht wirklich defensiv". Man habe auf der Versammlung "nicht über eine pauschale Zahl gesprochen".

Die aktuellen Pläne der DFL waren im Vorfeld unter Politikern und Virologen kontrovers diskutiert worden. Auch unterschiedliche Fan-Gruppierungen äußerten Kritik an dem Konzept, da sie langfristige Beschneidungen ihrer Rechte fürchten. Die DFL hatte hingegen schon im Vorfeld betont, dass die beschlossenen Entscheidungen definitiv nur temporär und während der Pandemie gültig sein würden. Das bestätigte Seifert auch am Dienstag mehrmals: Der Weg zurück zu Szenarien wie prall gefüllten Stadien müsse hart erarbeitet werden, es werde nur Schritt für Schritt gehen.

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