Kapitän Draxler
Gleich acht Neulinge erhielten von Bundestrainer Joachim Löw eine Bewährungschance. Rüdiger, Mustafi, Sorg, Goretzka, Meyer, Volland, Rudy und Kramer kamen allesamt zu ihrem ersten Länderspieleinsatz. Insgesamt brachte es die Anfangself auf 13 Länderspiele und wurde von Draxler, auf den allein zehn davon fielen, als Kapitän angeführt.
Das mit einem Durchschnittsalter von 21,45 Jahren angetretene DFB-Team war von Anfang an darum bemüht, die Spielkontrolle zu erlangen. Oftmals wurden Doppelpässe gesucht, aber nicht gefunden. Besonders Meyer wirkte auf der "Zehn" emsig. Der junge Schalker war in der Anfangsphase ein Aktivposten.
Die Polen agierten von Beginn an zurückhaltend und ließen die Löw-Elf erst einmal gewähren. Gefährlich wurden die Gäste nur nach Standards: Ein missglückter Kopfball von Wawrzyniak per Schulter landete in Zielers Armen (18.), der Kopfball von Robak nach Ecke (22.) verfehlte das Ziel.
Ballbesitz, aber keine Durchschlagskraft
Im Gegenzug hatte Goretzka die beste Einschusschance des DFB-Teams, seine zu schwache Direktabnahme nach Sorg-Flanke stellte für Torhüter Boruc kein Problem dar (24.). Mehr als Halbchancen sprangen aber auch in der Folge nicht heraus, obwohl die Hausherren eindeutig mehr Ballbesitz hatten und stets darum bemüht waren, für Akzente zu sorgen.
zum Thema
Die Gäste zeigten sich hingegen nur selten in der Offensive: Die erste richtige Prüfung für Zieler ereignete sich in der 32. Minute, als der Hannoveraner Schlussmann einen Klich-Schuss sicher hatte (32.). Im Gegenzug gab es um ein Haar die Führung für die DFB-Elf zu bejubeln: Rüdiger stieg nach einer Ecke am höchsten, sein Kopfball wurde von Peszko auf der Torlinie aber geklärt (33.). Da vor den Toren nicht mehr wirklich etwas passierte, ging es mit 0:0 in die Kabinen.
Viele Wechsel, zähe Kost
Auch nach dem Seitenwechsel war Deutschland die aktivere Mannschaft, Polen hingegen nur auf Absicherung und Verteidigung bedacht. So bot sich den Zuschauern in Hamburg eine noch niveauarmere Begegnung, als in Hälfte eins. Am gefährlichsten wurde es nach einer Direktabnahme von Meyer, die aber zu zentral abgefeuert wurde (57.) und daher in den Fängen von Boruc landete.
Deutschland versuchte es wenn überhaupt durch Distanzschüsse; Polen testete das Gehäuse von ter Stegen, der zur Halbzeit für Zieler zwischen die Pfosten rückte, hingegen überhaupt nicht. So plätscherte das auch von vielen Wechseln unterbrochene Spiel vor sich hin, sogar Pfiffe waren zum Ende hin auszumachen.
Kurz vor Schluss bot sich nach einer Ecke die Siegchance für die Löw-Elf, als Höwedes den Ball vor das Tor bugsierte und Hahn zum Seitfallzieher ansetzte - der Schuss aber erneut auf der Torlinie geklärt wurde (84.). So sollte es am Ende bei der müden Nullnummer bleiben, bei der sich kaum ein Akteur für eine Nominierung in den 23er Kader für die Endrunde in Brasilien aufdrängen konnte.
Am 1. Juni testet Deutschland vor der WM in Brasilien erneut, dann geht es gegen die Nationalmannschaft von Kamerun.