Seit 2003 vergibt die italienische Sportzeitung "Tuttosport" den Award für den "Golden Boy", den bis dato erst ein deutsches Talent - Mario Götze (damals Borussia Dortmund) im Jahr 2011 - gewinnen konnte. In diesem Jahr landete Barcelonas Top-Talent Gavi unter anderem vor Jude Bellingham (BVB) und Jamal Musiala (FC Bayern).
Bei den Frauen räumte aber bei der erstmaligen Vergabe der Trophäe des "Golden Girl" direkt eine Deutsche ab: Jule Brand vom VfL Wolfsburg erhielt die meisten Stimmen bei der von Journalisten durchgeführten Wahl. Bei der Abstimmung setzte sich die deutsche Nationalspielerin unter anderem gegen Hanna Bennison (Schweden) und Sofie Bruun Bredgaard (Dänemark) durch.
Brand gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball und hat ihre Ambitionen im vergangenen Sommer auf zweierlei Arten unterstrichen. Einerseits mit dem Wechsel von der TSG Hoffenheim, für die sie vier Jahre spielte, nach Wolfsburg. Mit dem VfL führt Brand (48 Bundesligaspiele, neun Tore) die Bundesliga-Tabelle an, in der neuen Saison kam die Angreiferin bis dato viermal zum Einsatz - und erzielte ihren einzigen Treffer ausgerechnet beim 2:1-Auswärtssieg in Hoffenheim. Beim 4:0-Auftakterfolg in der Champions League gegen SKN St. Pölten am Donnerstag wurde sie Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt.
Bei der EM begeistert - Jetzt wartet Bayern
Der breiten Öffentlichkeit präsentierte sich Brand aber vor allem bei der Europameisterschaft in England. Bei ihrem ersten Großereignis mit der deutschen A-Nationalmannschaft kam die schnelle Angreiferin mit dem starken linken Fuß in allen sechs Turnierspielen zum Einsatz (im Halbfinale und im Endspiel jeweils von Beginn an) und verlor mit der DFB-Elf erst das Finale gegen die Gastgeberinnen unglücklich in der Verlängerung (1:2). Brand gefiel mit unbekümmerten Dribblings und einem unnachahmlichen Drang zum Tor.
Diesen will Brand auch am Sonntag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) unter Beweis stellen, wenn eines der wichtigsten Ligaspiele der Saison ansteht - Verfolger Bayern München (zwei Punkte weniger) ist in Wolfsburg zu Gast.