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Deschamps "hat dieses Gerede nie irritiert": Frankreich folgt Italien, Spanien und Deutschland nicht

Der Fluch des Weltmeisters geht an der Grande Nation vorüber

Deschamps "hat dieses Gerede nie irritiert": Frankreich folgt Italien, Spanien und Deutschland nicht

Dank Kylian Mbappé hat sich für Frankreich der Weltmeister-Fluch schon nach zwei Spielen erledigt.

Dank Kylian Mbappé hat sich für Frankreich der Weltmeister-Fluch schon nach zwei Spielen erledigt. AFP via Getty Images

Trotz großer Verletzungssorgen im Vorfeld dieser Winter-Weltmeisterschaft (Karim Benzema, Paul Pogba, N'golo Kanté, Christopher Nkunku) und auch während des Turniers (Kreuzbandriss von Bayern-Profi Lucas Hernandez) hat sich Frankreichs von Trainer Didier Deschamps zusammengestellte Auswahl keine Blöße gegeben.

Der amtierende Weltmeister hat sich schon am 2. Spieltag vorzeitig fürs Achtelfinale qualifiziert - als erster WM-Teilnehmer beim diesjährigen Turnier in Katar. Das 2:1 über Dänemark löste dabei das Ticket für die K.-o.-Runde nach dem klaren 4:1 zum Auftakt gegen Außenseiter Australien. Der gefeierte Mann einmal mehr: Kylian Mbappé (23), der nach seinem Treffer im ersten Spiel dieses Mal einen Doppelpack schnürte, wie Ecuadors Enner Valencia die Schützenliste mit nunmehr drei WM-Toren anführt und hernach von seinen Kollegen ausgiebig gefeiert wurde.

Keine Wiederholung von 2002, 2010, 2014 und 2018

Durch den zweiten Dreier im zweiten Spiel kann die Equipe Tricolore das finale Spiel in der Gruppe D einigermaßen entspannt angehen, wenn das Duell mit den erst bei einem Punkt stehenden Tunesiern am Dienstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) ansteht. Denn zugleich ist der Grande Nation auch der Gruppensieg nahezu sicher bei klar besserem Torverhältnis gegenüber dem Zweiten Australien (drei Punkte).

Was Frankreich damit zudem geschafft hat, ist der Bann des jüngsten Weltmeisterfluchs. Denn bei allen drei vergangenen WM-Turnieren ist jeweils der Titelverteidiger direkt in der Gruppenphase recht sang- und klanglos ausgeschieden - 2010 Italien mit mageren zwei Punkten als Letzter hinter Neuseeland, der Slowakei und Paraguay, 2014 Spanien mit nur einem Sieg als Dritter hinter Chile und den Niederlanden sowie 2018 Deutschland mit lediglich einem Dreier als Vierter hinter Südkorea, Mexiko und Schweden.

Mich hat dieses Gerede nie irritiert. Ich hatte absolut keine Angst, dass uns das auch passiert.

Didier Deschamps über den Weltmeisterfluch

Erstmals seit Brasilien, das bei der WM 2006 das Viertelfinale erreicht und damals gegen den späteren Finalisten Frankreich verloren hatte, schaffte es somit der amtierende Titelverteidiger in die K.o.-Runde einer Weltmeisterschaft. Für Coach Deschamps bedeutete das: "Wir haben das erste Ziel erreicht. Und wenn ich höre, was die Journalisten mir alles über die ehemaligen Weltmeister erzählt haben, war das nicht leicht. Mich hat dieses Gerede nie irritiert. Ich hatte absolut keine Angst, dass uns das auch passiert. Ich mache mir nie Sorgen um meine Mannschaft. Ich glaube an meine Jungs. Statistiken sind da, um gebrochen zu werden."

Dabei ist Weltmeisterfluch dem zweimaligen WM-Champion (1998 und 2018) übrigens nicht fremd: 2002 musste die Equipe Tricolore als amtierender Weltmeister von 1998 ebenfalls nach drei Spielen die Segel streichen - mit einem Torverhältnis von 0:3.

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