Denn die ist - trotz all der schwierigen Phasen, die Schreuder zu managen hatte - nach wie vor drin. Daher ist der Zeitpunkt mehr als fragwürdig. Schreuders durchaus umstrittene Ideen, etwa Kevin Akpoguma auch mal als Angreifer zu bringen, haben den Niederländer angreifbar gemacht. Aber sie fruchteten auch, als etwa Robert Skov den Job als Linksverteidiger ordentlich erledigte. Der Punkt in Düsseldorf zuletzt trotz über 80-minütiger Unterzahl oder der Sieg in Mainz fußte gerade auf Schreuders Taktik. Nach den Anlaufschwierigkeiten nach dem Re-Start war der Trend gerade wegen dieser beiden Partien positiv und zeigte eher in Richtung Europa als Mittelmaß.
Dass man sich bei nicht in Einklang zu bringenden, gewaltigen Differenzen hinsichtlich der künftigen Strategie des Klubs trennt, ist nachvollziehbar. Dann aber muss die Frage erlaubt sein: Hat eine Seite im vergangenen Frühjahr nicht genau hingehört, als die Vertragsgespräche geführt wurden? Oder beide Seiten? Haben alle mit offenen Karten gespielt? Eine Klubphilosophie ändert sich schließlich nicht innerhalb eines Jahres einfach so. Übrigens gerade in Hoffenheim, wo man - bei allen Anschubfinanzierungen Dietmar Hopps in den 2000er Jahren - gerade in den vergangenen Jahren auf Nachhaltigkeit bedacht war.
Logisch wäre dann eine Trennung nach Saisonende gewesen, so wirkt das Aus wie ein überflüssiger Schnellschuss - der nun die durchaus mögliche Rückkehr nach Europa gefährdet.