Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Der Verzicht auf Knauff wirft Fragen auf

Frankfurt und das Problem der körperlichen Unterlegenheit

Der Verzicht auf Knauff wirft Fragen auf

Einer, der offensiv Lösungen findet: Ansgar Knauff.

Einer, der offensiv Lösungen findet: Ansgar Knauff. imago images/Schüler

Als in der 82. Minute Danny da Costa für Timothy Chandler in die Partie kam, sorgte das für Erstaunen. Da sich die Eintracht bis dahin nicht gerade Torchancen in Hülle und Fülle erspielt hatte, wäre es naheliegend gewesen, den schnellen und im offensiven Eins-gegen-eins starken Knauff einzuwechseln. Die 20-jährige Leihgabe von Borussia Dortmund hatte in der Vorwoche gegen Wolfsburg als Joker bereits für frischen Wind gesorgt, manch einer rechnete deshalb sogar mit Knauff in der Startelf.

Doch Glasner entschied sich bei seinem Wechsel für den gelernten Rechtsverteidiger da Costa und begründete dies auf den ersten Blick durchaus einleuchtend: "Wir wussten, dass der 1. FC Köln viel über Flanken und Standards kommt. Mit Timmy Chandler und Danny da Costa wollten wir Physis und Körpergröße dagegenhalten können, weil wir in unserer Offensive und in unserem zentralen Mittelfeld wenig Körpergröße haben."

Diese physische Unterlegenheit existiert allerdings in den meisten Spielen und ist wohl auch ein Grund dafür, weshalb die Eintracht mit nur 46,8 Prozent gewonnener Duelle die schlechteste Zweikampfquote der Liga aufweist. Konsequent zu Ende gedacht, dürfte Knauff also nur selten zum Einsatz kommen, da Chandler und da Costa robuster sind.

Das allerdings wäre nicht Sinn und Zweck der Leihe und würde die Frage aufwerfen, weshalb statt Knauff kein robuster, kopfballstarker Stürmer ausgeliehen wurde. Der deutsche U-21-Nationalspieler kam, um die uninspirierte rechte Seite zu beleben. Wenn sein Trainer ihm das nicht wenigstens als Joker gegen einen Gegner auf Augenhöhe wie Köln zutraut, wann dann?

Julian Franzke

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