Bundesliga

Der neue Palacios-Vertrag - Signalwirkung für Frimpong?

Darum ist die Verlängerung mit dem Weltmeister für Bayer so wichtig

Der neue Palacios-Vertrag - Signalwirkung für Frimpong?

Länger in Leverkusen vereint? Exequiel Palacios und Jeremie Frimpong (r.).

Länger in Leverkusen vereint? Exequiel Palacios und Jeremie Frimpong (r.). IMAGO/Chai v.d. Laage

Der Entschluss mit Exequiel Palacios verlängern zu wollen, reifte bei Bayer 04 nicht erst in der laufenden Spielzeit. "In dieser Saison war er zwar nochmal besser als zuvor, aber er hat schon in der vergangenen Saison so gespielt, wie wir es uns erhofft hatten, als wir ihn verpflichtet haben", erklärt Geschäftsführer Simon Rolfes.

Die Unterschrift des Argentiniers sorgt dafür, dass im Leverkusener Kader mit Jonathan Tah und Jeremie Frimpong (beide Vertrag bis 2025) nur noch zwei potenzielle Startelfkandidaten nicht bis mindestens bis 2026 an den Klub gebunden sind.

Rolfes sieht dies als Faustpfand an. "Das ist eine gute Ausgangslage. Das ist immer wichtig, um auch perspektivisch ein Gerüst zu haben", erklärt der Geschäftsführer, "wir werden weiterhin auch mal, einen guten Spieler verkaufen, aber aus einer guten Position heraus."

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Rahmenbedingungen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Personalplanung eine gewisse Nachhaltigkeit verspricht. Oder wie es Rolfes sagt: "Das schafft uns eine gewisse Langfristigkeit in der Kaderplanung. Es ist auch für die Spieler wichtig, von denen jeder in einer starken Mannschaft spielen möchte, dass es eine hohe Stabilität im Kader geben wird."

Mit dieser kann der Klub argumentieren, wenn es darum geht, mit anderen Leistungsträgern zu verlängern. Umso klarer sich das Gesicht des Kaders für die Zukunft abzeichnet, umso leichter fällt die Zusage.

Genau der gegenteilige Effekt, den die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren in Mönchengladbach erlebten, als in jedem Sommer die Kontrakte von mehreren Stammkräften ins letzte Vertragsjahr gingen und das Zögern jedes einzelnen Profis sich auf seine ebenfalls betroffenen Teamkollegen übertrug.

Mit der Folge, dass die Borussia Akteure wie Yann Sommer, Breel Embolo oder Denis Zakaria letztlich unter Marktwert verkaufen oder Spieler wie Ramy Bensebaini und Marcus Thuram gar ablösefrei ziehen lassen musste statt mit ihnen zu verlängern. Oder die Borussia wie im Fall von Jonas Hofmann den Profis relativ niedrige Ausstiegsklauseln zugestehen musste, um sie länger zu binden - wovon im Fall Hofmann im vergangenen Sommer Bayer 04 profitierte.

In Leverkusen, hingegen soll die Unterschrift von Palacios die entgegengesetzte Signalwirkung haben. Der nächste Kandidat, mit dem Bayer verlängern möchte, ist Jeremie Frimpong. Der rechte Offensivverteidiger ist - wie bislang Palacios - nur noch bis 2025 an den Werksklub gebunden.

Auch bei dem Niederländer, der im vorläufigen Aufgebot der Elftal für die Länderspiele im Oktober steht, möchte Bayer frühzeitig vermeiden, dass dieser im Sommer 2024 in sein letztes Vertragsjahr geht. Zumindest die relative Sicherheit, dass er bei einer Verlängerung in einer stark besetzten Mannschaft spielen würde, haben Bayer und Palacios mit ihrem Vertragsabschuss Frimpong bereits geliefert.

Stephan von Nocks

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