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"Der Mobile-Markt wird alle anderen überholen" - welche Vorteile Gaming am Smartphone hat

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"Der Mobile-Markt wird alle anderen überholen" - welche Vorteile Gaming am Smartphone hat

Die Spielerschaft am Smartphone steigt an.

Die Spielerschaft am Smartphone steigt an. Getty Images for AT&T

Rennen fahren oder auch Fußball spielen - das Smartphone bleibt nach einer Umfrage von "game - Verband der deutschen Games-Branche" die beliebteste Spieleplattform in Deutschland. Tendenz: Steigend.

Waren es 2016 noch 17,3 Millionen Spieler, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 23,5 Millionen. Zum Vergleich: 17,8 Millionen spielten auf Konsole, 10,7 Millionen auf dem Tablet, 14,3 Millionen auf PC. Gerade der Computer muss seit 2019 an Spielerschaft einbüßen - die Zahl fiel von 16,3 Millionen auf 14,3 Millionen.

Auch das eSports-Event auf der gamescom stand im Zeichen von Mobile-Gaming. Kicker eSport war vor Ort und berichtete live von den Snapdragon Pro Series Brawl Stars Season 1 Finals. Dort konnten wir ein Interview mit Kevin Rosenblatt, dem General Manager Mobile der ESL, und Patrick Perkins, Qualcomms Head of Marketing, führen.

"Jeder hat ein Smartphone in der Tasche"

Dass sich Gaming auf dem Smartphone einer solchen Beliebtheit erfreut? Für Rosenblatt keine große Verwunderung: "Jeder hat ein Smartphone in der Tasche und kommt durch Free-to-Play-Angebote recht einfach an die Spiele."

In Zeiten von geringen Verfügbarkeitsbeständen der Next-Gen-Konsolen oder teuren Gaming-PCs ein naheliegender Grund. Zumal die Smartphones auch technisch mit guten Laptops mithalten können. Allerdings sieht Rosenblatt einen noch viel größeren Vorteil von Mobile-Gaming: "Die Zugänglichkeit. Während Spielen auf der Konsole oder am PC nur von Zuhause aus möglich ist, kann ich auf dem Smartphone überall spielen. Das macht es zur besten Plattform."

Technologie und Barrierefreiheit als großen Vorteil

Was letztlich tatsächlich besser ist, sei auch eine Frage der Generation. Das erste Smartphone erschien 2006, "viele sind damit aufgewachsen, nicht mehr am Controller oder mit Maus und Tastatur zu spielen, sondern am Touchscreen", meint Perkins.

Ins Muster passt Erik Bravo 'Joker' Granström - Kapitän des Brawl-Star-Teams von Reply Totem. Der 16-Jährige habe "einfach so angefangen, am Smartphone zu spielen", ehe seine Karriere Fahrt aufnahm. An Konsole oder PC habe er nie gespielt.

Allerdings gibt es auch Zubehör, wodurch wie bei der Nintendo Switch ein Controller quasi an das Smartphone angedockt werden kann. Bei eSports-Events steht diese Entscheidung jedem frei. 

Letztlich spielt die Technologie, die so viel besser wird, eine Rolle. Es ist nicht mehr: "Hey, ich will diesen Shooter spielen, ich muss dafür an den PC".

Patrick Perkins

Gleiches gilt für die Plattform im Allgemeinen. Für Perkins war diese Entscheidungsfindung zur Zeit der ersten Lockdowns interessant: "Wir haben beobachtet, dass die Leute Zuhause nicht an der Konsole, sondern am Smartphone gespielt haben." Warum? "Man kann damit im Bett spielen, aber letztlich spielt die Technologie, die so viel besser wird, eine Rolle. Es ist nicht mehr: 'Hey, ich will diesen Shooter spielen, ich muss dafür an den PC'."

Gleiches Spiel für alle Plattformen

"Am Ende wird der Mobile-Gaming-Markt alle anderen überholen." Das hat er, zumindest was die Anzahl der Spieler angeht, bereits geschafft - Triple-A-Titel oder Entwicklungsfokus auf Mobile-Spiele fehlen noch.

Letzteres wünscht sich Perkins allerdings nicht. Stattdessen wäre es "großartig, wenn es ein Spiel in derselben Art und Weise auf allen Plattformen gäbe; dann ein Event, wo PC- und Smartphone-Spieler gegen Konsolen-Spieler antreten könnten."

Konami arbeitet tatsächlich an diesem Wunsch. In der Vergangenheit hat der Entwickler bereits veröffentlicht, dass die Mobile- als auch Konsolen-Version von eFootball dieselbe Engine verwende. Für die Zukunft sei ein Crossplay zwischen Smartphone und Spielekonsole angedacht.

Sven Grunwald

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