Die positive Nachricht dieser Tage aus Augsburger Sicht ist, dass es Klubs gibt, die noch schlechter als der FCA in diese Saison gestartet sind. Fünf Punkte aus sechs Spielen, Rang 14. So weit, so schlecht. Denn eigentlich sollte dank des Umbruchs in der Mannschaft - seit Sommer 2022 - und auf der Führungsebene alles besser werden. Stattdessen ist alles wie gehabt. Willkommen, im Abstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen spielt einen biederen Fußball, die 23 eigenen Torchancen bedeuten neben Mainz 05 den schlechtesten Wert der Liga. Nur dank der exzellenten Verwertung von 39,1 Prozent dieser Möglichkeiten sieht es nicht noch düsterer aus. Man ahnt, wohin die Reise geht, wenn die Treffsicherheit nachlässt …
In Freiburg führte ein plump verursachter Elfmeter des Brasilianers Iago nach zwei Minuten auf die Verliererstraße. Der wollte eigentlich zu einem besseren Klub wechseln, doch es fand sich keiner. Nun spielt wie er wieder und leistet sich, wie die gesamte Mannschaft, zu viele individuelle Fehler. "Am Ende entscheiden zwei Fehler die Partie, wodurch wir erneut gnadenlos bestraft wurden. Die Moral war gut, doch wenn du hier etwas mitnehmen möchtest, musst du die Fehler abstellen und effizienter im Abschluss sein", analysierte Maaßen und fand generell: "Die Niederlage ist sehr, sehr ärgerlich, denn beide Mannschaften waren heute auf Augenhöhe." Das Problem: Der SC Freiburg hatte alles andere als seinen besten Tag, agierte unter seinem gewohnten Niveau.
Maaßen ist seit 40 Bundesligapartien im Amt, sein Team holte in dieser Zeit 39 Punkte. Nur der VfL Bochum holte von den Teams, die ebenfalls durchgehend Bundesliga spielten, einen weniger. Wenn nicht alle Eindrücke täuschen, droht dem FCA ein langer, zäher Abstiegskampf. Mit einem Heimsieg gegen Darmstadt am Samstag würde vorerst wieder Ruhe einkehren, die drei Punkte sind eigentlich Pflicht. Geht es schief, droht ein stürmischer Herbst.