Die Karriere der Dynamo-Legende in Bildern
Nur einer machte mehr Länderspiele für die DDR, bei Dynamo Dresden wurde er zur Vereinsikone - und bei Werder Bremen nach der Wende zum Bundesliga-Pionier. Am 25. Januar feiert Hans-Jürgen "Dixie" Dörner seinen 70. Geburtstag. Eine bewegte Karriere in Bildern... imago images (3)
Im Alter von 16 Jahren wechselt Dörner, der bei der BSG Energie Görlitz und der BSG Motor WAMA Görlitz das Fußballspielen erlernt hat, 1967 zu Dynamo Dresden. Den Spitznamen "Dixie" bringt Dörner da schon mit - warum er so genannt wird, weiß er bis heute nicht. imago images
Sein Debüt für Dynamo in der DDR-Liga gibt Dörner 1968 mit 17 Jahren. 1969 kehrt der Klub in die DDR-Oberliga zurück und bleibt bis zur Wende eines der Top-Teams. Anfangs agiert Dörner noch im Angriff und im Mittelfeld, die Umschulung zum Libero erfolgt erst später. picture alliance
Den Dresdnern bleibt Dörner bis zum Karriereende 1986 treu, feiert mit Dynamo insgesamt fünf Meisterschaften und fünf FDGB-Pokalsiege, führt das Team in insgesamt 396 Spielen als Kapitän aufs Feld - und steigt zur Vereinsikone auf. Als aktiver Spieler läuft "Dixie" nie für einen anderen Klub auf. picture alliance
Auch auf internationaler Ebene bestreiten Dörner (im Bild re.) und Dynamo unvergessene Spiele. 1973 etwa schaltet die SGD in der 1. Runde des Europapokals der Landesmeister Juventus Turin aus (2:0/2:3) und bringt in der 2. Runde den FC Bayern an den Rand des Ausscheidens (3:4/3:3). "Beckenbauer des Ostens" wird er im Vorfeld der Partien von den Westmedien genannt. picture alliance
Sein Länderspieldebüt gibt Dörner bereits im Alter von 18 Jahren beim 0:1 gegen Chile 1969. Auf sein zweites Spiel für die DDR muss er dann fast zwei Jahre warten. picture alliance
Die WM 1974 - und damit den 1:0-Sieg im deutsch-deutschen Duell über die BRD - verpasst Dörner aufgrund einer Gelbsuchterkrankung. Seine große Stunde schlägt zwei Jahre später: Als Libero führt er die DDR-Auswahl zu Olympia-Gold in Montreal, Dörner schießt im Turnier vier Tore. picture alliance
Der Libero mit der eleganten Spielweise gilt als einer der besten Spieler, die die DDR hervorgebracht hat. 1977, 1984 und 1985 wird Dörner zum Fußballer des Jahres gewählt. picture alliance
Sein letztes Länderspiel absolviert Dörner im Mai 1985 gegen Luxemburg. Es ist gleichzeitig sein 100. Match für die DDR, nur Joachim Streich kommt auf mehr (102). picture alliance
Kurz vor seinem Karriereende muss der Routinier seine bitterste Niederlagen einstecken. Im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger verliert er im März 1986 mit Dynamo nach einem 2:0-Hinspielsieg und einer 3:1-Pausenführung im Rückspiel bei Bayer Uerdingen noch mit 3:7 und scheidet aus. Zwei Monate später hängt "Dixie" die Schuhe an den Nagel - nach insgesamt 392 DDR-Oberliga- (65 Tore) und 65 Europacupspielen (7 Tore). picture alliance
Dörner bleibt Dynamo nach dem Karriereende zunächst als Jugendtrainer erhalten, betreut dann die DDR-Olympia-Auswahl. Nach der Wende arbeitet er für den DFB, trainiert die U 17, die U 18, wird in der U 21 Co-Trainer von Rainer Bonhof und ist bei der EM 1992 und der WM 1994 im Stab von Bundestrainer Berti Vogts. imago images
Im Januar 1996 wird Dörner der erste Ost-Trainer eines West-Bundesligisten im vereinten Deutschland. Sein Engagement bei Werder Bremen dauert gute eineinhalb Jahre. Er führt Bremen in der Rückrunde 1995/96 von Platz 17 auf 9 und wird 1996/97 mit Werder Achter. Nach einem Fehlstart ist im August 1997 Schluss. imago images
Große Angebote folgen danach nicht mehr. Dörner coacht erst den FSV Zwickau in der Regionalliga, dann den VfB Leipzig in der Oberliga, Radebeul in der Landesliga und zuletzt die SG Einheit Dresden-Mitte in der Stadtliga Dresden. Bei einem zwischenzeitlichen Nordafrika-Intermezzo wird er mit Al Ahly in Ägypten 2001 Pokalsieger und Vizemeister. picture alliance
Seit 2013 ist "Dixie" Mitglied im Aufsichtsrat der SG Dynamo. Er hofft auf eine zügige Rückkehr des Traditionsklubs in die 2. Liga und sagt: "Die Vision muss in dieser Stadt und für diesen Verein die Bundesliga sein." imago images