Langsam beginnt sich auszuzahlen, dass der FC Bayern zum Transferschluss Anfang Oktober noch vier Profis verpflichtet hat. Trainer Hansi Flick hat bei Spielen im Drei-Tages-Rhythmus mehr Möglichkeiten zu rotieren. Der Leistungsstand bei den Neuen ist jedoch unterschiedlich.
Am vergangenen Samstag, beim 5:0 gegen Eintracht Frankfurt, durften Bouna Sarr und Douglas Costa zum ersten Mal in der Startelf ran. Ihre Leistung? Ausbaufähig, aber dennoch Anlass zur Hoffnung gebend, dass sie wertvolle Alternativen werden könnten. Sarr steigerte sich rechts hinten nach anfänglicher Nervosität, während Costa zwar alle Anlagen eines offensiven Außen mitbringt, aber wie in seiner ersten Münchner Zeit zu viele Fehler einstreut bzw. falsche Entscheidungen trifft.
Roca durfte nur gegen Düren ran, sonst noch gar nicht
Mit der Rückkehr von Leroy Sané und Serge Gnabry dürfte er zunächst die Nummer 4 im Ranking der Flügelstürmer sein. Eric Maxim Choupo-Motings Rolle ist klar, er darf dann ran, wenn Robert Lewandowski eine seiner seltenen Verschnaufpausen benötigt oder bei klaren Spielständen vorzeitig Feierabend hat.
Bleibt Marc Roca, den die Bayern für neun Millionen Euro als Alternative für die Sechserposition von Espanyol Barcelona holten. Allerdings brachte Flick den 23-Jährigen nur im Pokal gegen Fünftligist Düren (3:0) über 90 Minuten, ansonsten gar nicht. Daran wird sich ziemlich sicher auch in Köln am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nichts ändern, zumindest in Bezug auf die Startelf.
Flick lobt Rocas Fleiß, dann folgt das Aber
"Man braucht ein bisschen Zeit, um die Abläufe zu kennen. Er arbeitet, ist sehr fleißig, hat eine sehr gute professionelle Einstellung, das ist sehr positiv", lobt Bayerns Trainer, ehe das Aber folgt: "Die Situation, ihn einzubauen, hat sich einfach noch nicht ergeben. Wir hatten noch nicht allzu viele Trainingseinheiten mit dem kompletten Kader. Du musst auch die Dinge trainieren."
Flick setzt derzeit eher auf Spieler, die die Abläufe kennen und wissen, was das Trainerteam verlangt. "In der Offensive ist es leichter, da brauchst du die individuelle Qualität", erklärt Flick. Das bedeutet, dass man sich einerseits vor vorschnellen Urteilen im Fall Roca hüten sollte, er aber andererseits Zeit benötigt und diese auch bekommt, sein Spiel dem des FC Bayern anzupassen. Mit Blick auf seinen großen Kader kann sich Flick dies leisten.