Kurios: Demirbay verwandelt eine Ecke direkt
Darmstadts Trainer Dirk Schuster reagierte auf das 1:2 bei RasenBallsport Leipzig mit drei personellen Änderungen: König, Sailer und Stegmayer begannen für Holland (5. Gelbe), Rosenthal und Stroh-Engel (beide Bank). Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0 in Bochum auf drei Positionen: Hofmann, Karl und Löwe spielten für Fomitschow, Matmour und Zoller (alle Bank).
Die Lilien starteten sehr aktiv und drängten die Gäste in die Defensive. Dieses forsche Auftreten am ausverkauften Böllenfalltor zeigte Wirkung: Der FCK kam kaum über die Mittellinie, allerdings generierte der SV 98 selbst auch keine gefährlichen Möglichkeiten. Erst nach einer knappen Viertelstunde verbuchten die Roten Teufel den ersten Distanzschuss durch Demirbay (12.) - mit Folgen: Demirbay drehte den ruhenden Ball von rechts auf den ersten Pfosten, wo König zwar hochstieg, dann aber den Kopf einzog. Torwart Mathenia zeigte sich irritiert und sah die Kugel im Netz einschlagen (13.).
Lilien drehen die Partie in zwei Minuten
Darmstadt blieb in der Folge ruhig und belohnte sich kurz darauf für das aufgebrachte Engagement: Heller legte sich die Kugel bis ans linke Strafraumeck vor und wurde dort von Torwart Müller abgegrätscht. Zwar traf der Keeper auch den Ball, doch Schiedsrichter Stark war diese Aktion wohl zu riskant und zeigte nach langem Überlegen auf den Punkt (17.). Nach einigen Diskussionen traf Bregerie an und versenkte den Elfmeter sicher im linken Eck (20.). Doch damit nicht genug: Gerade einmal zwei Minuten später schlug Gondorf einen langen Ball aus der eigenen Hälfte an die gegnerische Strafraumgrenze, wo Löwe im Kopfballduell mit Sailer unfreiwillig für König vorlegte. Der Sturmtank hatte schräg rechts im Sechzehner freie Bahn und versenkte die Kugel zum 2:1 in den Maschen (22.).
Kaiserslautern suchte gegen kompakt in der eigenen Hälfte stehende Darmstädter nun verzweifelt nach einer Antwort, hatten aber keine Ideen, um die leidenschaftlich verteidigenden Hausherren auszuhebeln. Die Lilien machten also das, was sie am besten können: kontern. Der agile Heller war am rechten Flügel nicht zu halten und flankte nach innen, wo Orban per Kopf zu kurz vor den eigenen Strafraum abwehrte. Dort ging Behrens volles Risiko und donnerte die Kugel per Aufsetzer präzise ins linke Eck (40.). Mit dem 3:1 ging es in die Pause.
Bregerie an den Pfosten
Der 31. Spieltag
Der zweite Durchgang begann gleich mit einem Paukenschlag: Bregerie köpfte eine Kempe-Ecke an den rechten Pfosten (47.). Auf der anderen Seite forderte der FCK nach einem Zweikampf zwischen Demirbay und Gondorf einen Elfmeter, doch die Pfeife von Stark blieb stumm (48.). Ansonsten machte Lautern das Spiel, hatte viel Ballbesitz, biss sich aber immer wieder die Zähne an zweikampfstarken Darmstädtern aus. Das noch gefährlichste Mittel der Pfälzer blieben Demirbay-Standards - ansonsten fehlte es an zündenden Ideen gegen den "Bölle-Beton".
Für Belebung sorgte erst die Hereingabe von Matmour (70.), der auch gleich die beste Chance für die Roten Teufel in der zweiten Hälfte verbuchte: Nach einem Stöger-Freistoß lenkte er die Kugel tückisch mit der Pike aufs Tor, doch Mathenia drehte das Spielgerät sehenswert um den Pfosten (75.).
Mathenia patzt - Stöger macht es wieder spannend
Runjaic brachte erst in der 82. Minute einen zusätzlichen Stürmer und stellte somit auf zwei Spitzen um. Während die Lilien kaum noch für Entlastung sorgten, gab Zimmer einen Warnschuss aus 30 Metern ab. Mathenia kratzte den tückischen Flatterball aus den linken Winkel (82.). In den Schlussminuten wurde es dann noch einmal richtig spannend: Stöger zirkelte einen Freistoß rechts neben dem Sechzehner auf den zweiten Pfosten, wo Mathenia der Ball durch die Hände rutschte - 2:3 (88.). Die Gäste rannten nun an - Matmour zielte aus der Drehung knapp rechts vorbei (90.+1), doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.
Nächste Woche bestreitet Darmstadt das letzte Montagsspiel (Anstoß: 20.15 Uhr) der Saison 2014/15 und trifft im nächsten Aufstiegskracher auswärts auf Karlsruhe. Bereits am Samstag (13 Uhr) ist Kaiserslautern zu Hause gegen St. Pauli gefordert.