Darmstadts Trainer Dirk Schuster musste nach der 0:2-Auswärtsniederlage gegen Bundesliga-Absteiger Braunschweig einmal Personal tauschen: Jungwirth ersetzte Behrens, der gegen die Eintracht eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. FSV-Chefcoach Benno Möhlmann wechselte im Vergleich zur heftigen 1:5-Heimniederlage gegen den VfL Bochum zweimal durch: Roshi (Bronchitis) und Bittroff (Bank) machten Platz für Dedic und Epstein.
Frankfurt beginnt engagiert
Die Gäste waren in einer hektischen Anfangsphase das aktivere Team. Kapllani, Dedic und Grifo störten bei Darmstädter Ballbesitz den Aufbau im Verbund, so dass die Lilien sich oft mit hohen Bällen befreien mussten. Der FSV suchte über die Außenpositionen den Weg nach vorne, Epstein und Grifo kamen zunächst aber nicht gute Ansätze hinaus.
Torchancen gab es so auf beiden Seiten keine - bis zur 16. Minute. Dann brachte Kempe einen Eckball vor das FSV-Tor und Bregerie nickte gleichermaßen wuchtig und präzise in die linke Ecke ein. Das Tor gab den bis dahin blassen Darmstädtern sichtlich Aufwind. Mit der Brust schwoll auch die Passicherheit an, plötzlich ging es nur noch in Richtung Gästetor. Die Frankfurter liefen von einer Verlegenheit in die nächste und fanden offensiv überhaupt nicht mehr statt. Nur weil Balitsch ein ums andere Mal in höchster Not klärte (21., 32.), ließ das zweite Tor noch auf sich warten.
Der 7. Spieltag
Stroh-Engel trifft den Pfosten
Stroh-Engel hatte nach Sailer-Zuspiel die Riesenchance auf das 2:0, traf vom Elfmeterpunkt aber nur den rechten Pfosten (29.). Doch die Lilien hatten ja noch ihre Geheimwaffe: Kempes Eckbälle. Binnen zwei Minuten leitete der Ex-Dresdner von der Fahne gleich zwei weitere Treffer ein. Bei Sulus Abstauber hatte Klandt danebengelangt (32.), wenig später durfte Gondorf aus der zweiten Reihe ungestört abziehen und traf rechts unten (34.).
Die Gäste waren geschockt und suchten ihr Heil in langen Bällen, die jedoch entweder nicht ankamen oder wegen der fehlenden Bereitschaft nachzurücken früher oder später versandeten. Mit einer verdienten Darmstädter Führung ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Hausherren den Fuß etwas vom Gas und überließen den Frankfurtern mehr Spielanteile. Diese kombinierten zwar bis an die Strafraumgrenze gefällig, dann aber fehlte das entscheidende Quäntchen. Weil die Lilien nicht zielstrebig konterten, blieben Torchancen Mangelware. Zudem häuften sich die Unterbrechungen, weshalb das Spiel zusehends verflachte.
Möhlmann wechselte dreimal durch, brachte Toski, Schembri und Engels für Kruska, Dedic und Grifo. Doch auch mit frischem Personal brachten die Gäste den Aufsteiger nicht mehr aus dem Konzept. Im Gegenteil: Sailer (73.) und der eingewechselte Exslager (75.) kamen für Darmstadt immerhin zu Halbchancen, Stroh-Engel (78.) und Heller (Latte, 81.) ließen sogar richtig gute Möglichkeiten liegen. Für den Schlusspunkt sorgte - wie sollte es anders sein - eine Darmstädter Ecke. Kempe fand am ersten Pfosten Jungwirth, der zum vollstreckenden Sulu verlängerte (85.). Dann war Schluss.
Frankfurt steht erstmals seit viereinhalb Jahren wieder auf einem direkten Abstiegsrang (18.). Neun Gegentore kassierte der FSV in den letzten zwei Partien. Die Lilien halten den Anschluss nach oben.
Am Samstag (13 Uhr) gastiert der Zweitliga-Aufsteiger Darmstadt 98 bei den "Eisernen" aus Berlin. Der FSV Frankfurt schließt derweil die englische Woche mit einem Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli ab.