Fehlgriff mit Folgen: Markus Miller greift an Shaos Eckball vorbei, die Kugel landet zum 1:1 im Netz. picture alliance
Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz wechselte nach dem 2:0-Sieg in Koblenz zweimal. Brzenska kam nach abgesessener Rotsperre für Burca zurück ins Team, Neuzugang Kruska begann erstmals anstelle von Kurth.
Auf Karlsruher Seite stellte der neue Trainer Markus Schupp im Vergleich zum 0:4-Debakel gegen den FC St. Pauli gleich auf fünf Positionen um. Miller, der sich mit der Klubführung in finanziellen Dingen geeinigt hatte, kehrte für Kornetzky zwischen die Pfosten zurück und feierte sein Saisondebüt. Zudem standen Engelhardt, Matthias Langkamp, Iashvili und Tarvajärvi statt Drpic, Demirtas, Krebs und Fink in der Anfangsformation.
Cottbus versuchte von Beginn an, die nach turbulenten Wochen verunsicherten Gäste unter Druck zu setzen. Die Lausitzer waren aktiver, konnten KSC-Schlussmann Miller aber zunächst nicht in Bedrängnis bringen. Karlsruhe brauchte einige Minuten, fand dann aber ins Spiel und bot Paroli.
Energie verlor mit zunehmender Spieldauer den Faden, produzierte immer öfter im Spielaufbau leichte Ballverluste und spielte den Badenern so in die Karten. Karlsruhe erarbeitete sich ein Übergewicht und wurde belohnt. Engelhardt brachte einen Freistoß von rechts hoch vors Tor, Matthias Langkamp hatte viel Platz und köpfte zur verdienten Gästeführung ein (19.).
Energie suchte in der Folge die schnelle Antwort, hätte bei einem Konter aber um ein Haar das 0:2 kassiert. Timm tauchte an der Strafraumkante alleine vor Tremmel auf, schob die Kugel jedoch knapp links vorbei (30.).
Der KSC hatte die Partie augenscheinlich gut im Griff. Umso überraschender, dass es nach 36 Minuten plötzlich 1:1 hieß. Shao legte sich rechts den Ball zum Eckball zurecht, schlug die Kugel mit Schnitt nach innen und hatte Erfolg. Über Miller, der alles andere als gut aussah, segelte das Spielgerät direkt ins lange Eck. Cottbus war zurück im Spiel und legte noch vor dem Seitenwechsel nach. Bittroffs Flanke nahm Jula volley und bugsierte das Leder so zu Shao, der dem Ball mit der Hacke die entscheidende Richtungsänderung gab - 2:1 (43.).
Der 5. Spieltag
Schupp schien in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben. Karlsruhe kam engagiert aus der Kabine und setzte Energie unter Druck. Besonders der agile Timm machte Alarm vor Tremmel und war es schließlich auch, der das 2:2 besorgte. Von Stindl bedient, suchte der Offensivmann aus 18 Metern zentraler Position den Abschluss. Mitreski warf sich in den Schuss und fälschte das Leder unhaltbar für Tremmel ab (53.).
Das Match war spätestens jetzt höchst ansehnlich. Beide Mannschaften spielten nach vorne und kamen zu Möglichkeiten. Sebastian Langkamp scheiterte aus kurzer Distanz an Tremmel (62.), Jula traf eine Minute später auf der Gegenseite nur den Pfosten, bevor Radu den Abpraller genau in Millers Arme setzte. Eine weitere Zeigerumdrehung später war es dann wieder soweit. Nach toller Kombination mit Timm und Tarvajärvi tauchte Stindl in halbrechter Position alleine vor Tremmel auf und verwandelte eiskalt zum 2:3 (64.).
Wollitz reagierte, brachte Miatke und Kweuke für Sörensen und Radu (68.) und hätte kurz nach dem Doppelwechsel beinahe selbst ein drittes Mal jubeln können. Jula fand aber zunächst in Miller seinen Meister, ehe er aus sieben Metern neben den Kasten schoss (72.). Es war kein hochklassiges Duell, das sich die Lausitzer mit dem KSC lieferten, unterhaltsam war die Begegnung aber allemal.
Energie war das Bemühen auch in der Schlussphase nicht abzusprechen, gegen Ende schwanden bei den Hausherren aber die Kräfte. Bis auf Kweukes Halbchance (85.) ließ Karlsruhe kaum noch etwas zu und machte in der Nachspielzeit den Deckel auf die Partie. Der eingewechselte Debütant Blum flankte von links auf Iashvili, der unbedrängt durch Tremmels Beine zum 2:4-Endstand traf (90.+1).
Beide Mannschaften haben nur eine kurze Verschnaufpause. Am kommenden Freitag gastiert Energie Cottbus beim SC Paderborn, zeitgleich empfängt der KSC den FSV Frankfurt im Wildpark.