Bundesliga

Corona-Krise: FCA rechnet mit Einbußen im zweistelligen Millionenbereich

Augsburg: Gehaltsverzicht der Profis offiziell - Nein zu Kurzarbeit

Corona-Krise: FCA rechnet mit Einbußen im zweistelligen Millionenbereich

Folgen der Coronavirus-Pandemie: Der FC Augsburg rechnet mit Einnahmeverlusten im zweistelligen Millionenbereich.

Folgen der Coronavirus-Pandemie: Der FC Augsburg rechnet mit Einnahmeverlusten im zweistelligen Millionenbereich. imago images

"Selbst wenn der Spielbetrieb - wenn auch ohne Zuschauer - in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden sollte, müssen wir bis Kalenderjahresende Einnahmeverluste im zweistelligen Millionenbereich hinnehmen", sagt Michael Ströll in einer Mitteilung des Vereins. Pro Heimspiel ohne Zuschauer kalkuliert der für Finanzen zuständige Geschäftsführer des FC Augsburg mit einem hohen sechsstelligen Fehlbetrag. In der aktuell unterbrochenen Saison stehen noch fünf FCA-Heimspiele aus.

Zudem riet die DFL den Klubs dazu, auch den ersten Teil der kommenden Spielzeit ohne Zuschauereinnahmen zu planen.

Etwa zehn Prozent Verzicht - ein "wichtiges Zeichen"

Damit der Verein diese finanziell schwierige Phase übersteht, verzichten Profis, Trainer Heiko Herrlich und die Geschäftsführung des FCA auf einen Teil ihres Gehalts. Eine Einigung darüber wurde bereits vor einiger Zeit erzielt, nun wurde diese nach Klärung aller Details auch offiziell verkündet. Nach kicker-Informationen verzichten die Spieler auf etwa zehn Prozent ihres Gehalts, zunächst bis 30. Juni.

Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter nennt den Gehaltsverzicht ein "wichtiges Zeichen". Mit diesem Geld werden unter anderem auch soziale Projekte des Vereins unter dem Motto "Augsburg hält zusammen" unterstützt, die von der Krise betroffenen Menschen und Unternehmen in der Region zugutekommen. Diese Verknüpfung war der Mannschaft wichtig. Auch das komplette Trainer- und Funktionsteam sowie die Abteilungsleiter des FCA schließen sich dem Gehaltsverzicht an.

Im Gegensatz zu einigen anderen Vereinen schickt der FCA die Mitarbeiter der Geschäftsstelle nicht in Kurzarbeit. "Für uns war unmittelbar klar, dass wir keine staatlichen Hilfen wie Kurzarbeit in Anspruch nehmen wollen, auch wenn die Einbußen für uns enorm sind", betont Ströll. "Es ist unser klares Ziel, diese Krise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen aus eigener Kraft zu überstehen."

Vorstandschef Hofmann "wie in einem falschen Film"

Stefan Reuter ist Manager beim FC Augsburg.

Sucht nach Wegen, mit der Krise umzugehen: Stefan Reuter. imago images

Der FCA sieht sich in dieser Hinsicht in einer gesellschaftlichen Verantwortung. Vorstandschef Klaus Hofmann hatte zuvor bereits heftige Kritik daran geübt, "dass Fußball-Vereine, die ein paar hundert Millionen Euro Umsatz machen, ihre Geschäftsstellenmitarbeiter in Kurzarbeit schicken". Er fühle sich da "wie in einem falschen Film".

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