Von dem nächsten "Meilenstein für Fabio" - und möglicherweise auch für den weiteren Verlauf dieser vielversprechen Karriere - sprach Niclas Füllkrug, und wenn das ein Profi des SV Werder Bremen einschätzen kann, dann sicherlich der aktuelle deutsche Nationalspieler. Mit 17 Jahren und 286 Tagen stand Chiarodia beim 2:2-Unentschieden in Mönchengladbach erstmals zum Start einer Bundesliga-Partie auf dem Platz - stellte damit erneut einen Werder-Rekord auf. Schon im Oktober war er zu seinem Debüt in DFB-Pokal und Bundesliga gekommen.
Chiarodia linkes Glied der Dreierkette
Begünstigt worden war dieser erste Einsatz von Beginn an auch von den Ausfällen von Kapitän Marco Friedl und Milos Veljkovic in der Bremer Dreier-Abwehrkette - in der Chiarodia als linkes Glied auflief. Er startete zwar erst mit einem Wackler in der 8. Minute im Zweikampf mit Marcus Thuram - doch davon ließ sich der italienische U-Nationalspieler ebenso wenig aus seinem Konzept bringen wie durch einen leichten Stellungsfehler vor dem Gladbacher Führungstreffer.
Werner: "Er kann um seinen Platz kämpfen"
Dafür sei Chiarodia auch schlicht "nicht der Typ", dass ihm dadurch die Ruhe in seinen Aktionen abgehe, lobte Werder-Coach Ole Werner: "Er hat seinen Stiefel weiter runtergespielt - und das ist ja eigentlich noch mal höher anzuerkennen." Dem 17-Jährige habe gerade die Wintervorbereitung noch mal gutgetan, um an seinen Voraussetzungen für den Profifußball zu arbeiten, so der Trainer, der Chiarodia nun auch endgültig zur ernstzunehmenden Alternative für die Bremer Defensive erklärte: "Jetzt ist er so weit, dass er um seinen Platz kämpfen kann."
Zwar deutete Werner natürlich auch an, dass der Jung-Profi unter der Woche im Training weiter "an seiner Konstanz feilen" müsse, doch gerade Füllkrug bescheinigte dem fünfmaligen U-19-Nationalspieler die "körperliche Robustheit und das Tempo, solche Spiele zu absolvieren". Wenngleich der 30-Jährige auch mutmaßte, dass Chiarodia "dann wahrscheinlich die Physis der Bundesliga gemerkt hat" - nach 63 Minuten wurde er für Lee Buchanan ausgewechselt.
Weitere Spielpraxis für das Top-Talent würde sich übrigens zusätzlich auf die in seinem Vertrag verankerte Ausstiegsklausel auswirken, die sich an den Einsatzzeiten Chiarodias orientiert - je weniger er spielt, desto vergleichsweise niedriger würde eine Ablösesumme, möglicherweise schon im kommenden Sommer.