Nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Folge - darunter das 3:1 bei Leicester in der Premier League - war in Westlondon wieder Hoffnung aufgekeimt, man könne das Feld doch noch von hinten aufrollen und sich im Kampf um die europäischen Wettbewerbe wieder ernsthaft zu Wort melden. Dafür musste gegen Kellerkind Everton jedoch ein Dreier her.
Premier League, 28. Spieltag
Das Team von Graham Potter startete dominant. Bereits nach fünf Spielminuten packte Kovacic nach einer missglückten Kopfballabwehr der Toffees den Dampfhammer aus, sein Volley aus aussichtsreicher Position krachte jedoch mit rasender Geschwindigkeit ein gutes Stück am Tor vorbei.
Vieles ging bei den Blues über Joao Felix, der auf beiden Seiten zu finden war und die Gästeabwehr immer wieder beschäftigte. Doch mit zunehmender Spieldauer ließ Everton immer weniger zu, Chelsea biss sich am engmaschigen Bollwerk des Abstiegskandidaten mehr und mehr die Zähne aus.
Selbst brachte die Mannschaft von Sean Dyche allerdings nur wenig nach vorne zu Stande. McNeal bekam im Zuge einer aussichtsreichen Kontergelegenheit seine Füße nicht sortiert und verpasste zudem das Abspiel auf den besser postierten Gray (42.). Einen Gegentreffer mussten die Gastgeber im ersten Durchgang eigentlich zu keinem Zeitpunkt befürchten.
Spiel nimmt nach der Pause Fahrt auf
Nach dem Seitenwechsel zogen die Londoner dann die Zügel an. Erst scheiterte Havertz mit seinem etwas zu unplatzierten Kopfball am glänzenden Pickford (50.), dann machte es Joao Felix nur zwei Minuten später besser. Gekonnt setzte der Portugiese den Ball nach der gescheiterten Abwehraktion von Keane zur verdienten Führung ins rechte Toreck.
Die Gäste gaben sich jedoch nicht auf und schienen nun zu begriffen zu haben, insbesondere durch Standards für Gefahr sorgen zu können. Keane setzte seinen Kopfball nach einer Ecke noch knapp vorbei (58.), Doucouré jagte die Kugel wenig später druckvoll mit der Stirn über die Linie, die Rettungsaktion von Havertz kam zu spät (69.).
Dem etwas schmeichelhaften Ausgleich wusste der Favorit jedoch sofort wieder etwas entgegenzusetzen. Nachdem James in der Box der Toffees von Godfrey und Tarkowksi in die Zange genommen wurde, zeigte Schiedsrichter Darren England auf den Punkt. Havertz ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte zum erneuten Führungstreffer (76.), der bis in die letzte Spielminute Bestand hatte. Dann aber machte der eingewechselte Simms noch einmal Dampf über links, ließ Koulibaly alt aussehen und versenkte den Ball zum 2:2-Endstand in die Maschen (90.). Unter dem Strich ist es ein Remis, das sich die Gäste aufgrund ihrer hervorragenden Moral verdienten.
Für die Blues geht es nach der Länderspielpause mit dem Heimspiel gegen Aston Villa weiter (Samstag, 1. April, 18.30 Uhr). Everton hat noch zwei Tage länger Pause und am darauffolgenden Montag (21 Uhr) die Spurs zu Gast.