Champions League

Champions League? Europa League? Die UEFA spielt auf Zeit

UEFA würde EM auch in weniger Städten ausrichten

Champions League? Europa League? Die UEFA spielt auf Zeit

Einsam: Kameramann vor leeren Rängen.

Einsam: Kameramann vor leeren Rängen. imago images

Ursprünglich war der Plan der UEFA, dass am 27. Mai vom Exekutivkomitee ein neuer Zeitplan für die Fortführung des Europapokals ausgearbeitet werden sollte. Dazu wird es nun nicht kommen, da es "noch offene Fragen bezüglich einiger EM-Gastgeber" gebe, wie die UEFA sagt. Die Sitzung wurde auf den 17. Juni verschoben.

Der Grund liegt auf der Hand: Niemand weiß genau, wie es im Liga-Fußball weitergeht. Die Bundesliga startete bekanntlich am vergangenen Samstag und möchte bis Ende Juni durch sein, in Frankreich wurde die Saison abgebrochen - aber in Spanien, Italien und England herrscht noch Stillstand, jedoch laufen dort in den drei Ländern auch schon die Vorbereitungen für den Re-Start. Nur weiß noch niemand, wann es wieder losgeht. Also wartet die UEFA ab.

Große Herausforderungen und Spiel auf Zeit

"Wir haben eine Idee. Und wenn alles nach Plan verläuft, werden wir die Wettbewerbe im August beenden", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in einem Interview mit "beIn Sports". Dieser Plan kann nur dann funktionieren, wenn die europäischen Ligen ihre Spielzeiten bereits beendet haben. Denn: Die UEFA hat den nationalen Ligen ganz klar den Vorrang eingeräumt. Wohl auch deshalb das Spiel auf Zeit, denn die Idee dahinter ist einleuchtend. Mitte Juni weiß man sicherlich mehr, wie sich die Dinge in den nationalen Ligen entwickeln.

Die Herausforderungen, die die UEFA zu bewältigen hat, sind derweil riesig. Teams aus zwölf Ländern (!) sind noch in Champions oder Europa League aktiv. Da braucht es kein Studium, um zu verstehen, dass die Aufgabe, die verschiedenen Interessen zusammenzuführen, äußerst schwer zu bewerkstelligen ist.

"Die UEFA hat ihren klaren Fokus darauf, im August die Europa League und die Champions League sportlich zum Abschluss zu bringen. Das will die UEFA unbedingt", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius am Dienstag: "Ich bin zuversichtlich, dass der UEFA das gelingen wird."

Ceferins Ansage: Zur Not auf neutralem Platz

Klar, dass die UEFA auch alle Eventualitäten berücksichtigen möchte. So gab es von Ceferin bereits die Ansage, dass "wenn in einem Land nicht gespielt werden darf, die Vereine ihre Partien auf neutralem Boden in einem anderen Land ausrichten" müssten - allerdings nur, sofern das gewohnte System aus Hin- und Rückspiel gewährleistet werden könnte.

Das ist ein Thema, das wohl vor allem die beiden französischen CL-Teilnehmer Olympique Lyon und Paris St. Germain betrifft, da in Frankreich Großveranstaltungen, Fußballspiele inklusive, bis Ende August untersagt sind.

EM könnte auch in weniger Städten stattfinden

Mit Blick auf die Europameisterschaft 2020, die ursprünglich in diesem Jahr in zwölf verschiedenen Ländern ausgetragen werden sollte und mittlerweile um ein Jahr verschoben wurde (11. Juni bis 11. Juli 2021), gab Ceferin auch zu, dass noch nicht Klarheit herrscht. Während München seine Teilnahme ebenso wie Bukarest bereits bestätigt hat, steht unter anderem das nordspanische Bilbao infrage. "Wir würden die EURO gerne in zwölf Städten veranstalten", betonte der 52-Jährige zwar, wies zugleich aber auch darauf hin, dass "wir auch bereit sind, es in zehn, neun oder acht zu machen".

drm