Bundesliga

Cacau traut Werner die WM zu

Stuttgart: Routinier wieder im Teamtraining

Cacau traut Werner die WM zu

Zwei Stuttgarter Urgesteine: Cacau ist seit 2003 beim VfB aktiv, Timo Werner sogar schon seit 2002.

Zwei Stuttgarter Urgesteine: Cacau ist seit 2003 beim VfB aktiv, Timo Werner sogar schon seit 2002. picture alliance

Aus dem Trainingslager des VfB Stuttgart in Kapstadt berichtet Martin Messerer

Cacau läuft sehr viel in diesen Tagen. Der Deutsch-Brasilianer drehte am Mittwochnachmittag eisern seine Runden, während die 25 Kollegen und der ecuadorianische Gastspieler Carlos Armando Gruezo Arboleda (18) von Barcelona SC Guayaquil (1. Liga Ecuador) auf dem Platz meistens mit dem Ball übten. Arboleda nimmt übrigens am kompletten Trainingslager teil. Der U-20-Nationalspieler ist im offensiven und defensiven Mittelfeld einsetzbar.

Spielersteckbrief Cacau
Cacau

Barreto Claudemir Jeronimo

Spielersteckbrief Werner
Werner

Werner Timo

Cacau läuft nicht nur. Am Mittwochvormittag hat er erstmals mit der Mannschaft trainiert und war deshalb ganz besonders glücklich. Denn in der Schlussphase der Hinrunde hatte ein Muskelbündelriss den ehemaligen deutschen Nationalspieler wochenlang und bis jetzt aus der Bahn geworfen.

Cacau erlebt in Kapstadt ein Déjà-vu. Er ist mit dem VfB zur Vorbereitung der Rückrunde in Südafrika, jenem Land, das er kennt, seit er vor vier Jahren mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM war. Erinnerungen wurden beim gebürtigen Brasilianer wach an das Spiel gegen Argentinien. "Das haben wir damals in Kapstadt klar gewonnen. Leider fehlte ich verletzt, aber gerade in Brasilien wurde dieser Erfolg natürlich groß gefeiert." Ein 0:4 des Erzrivalen wird im Land des Zuckerhuts - egal gegen wen - immer karnevalsähnliche Zustände auslösen. So war es auch damals.

Das Klima ist wie in Brasilien, die Menschen sind offen und freundlich.

Cacau über Kapstadt

Die WM in diesem Sommer in seiner Heimat wird Cacau sicher nicht als Nationalspieler erleben. Vielleicht als TV-Experte. "Es laufen Gespräche, aber sicher ist noch nichts", berichtet der 32-Jährige.

Aus seinem Zimmer im Westin, einem Fünf-Sterne-Hotel an der Waterfront, blickt er übrigens auf den Tafelberg und den Löwenkopf. "Ich fühle mich in Kapstadt wie daheim. Das Klima ist wie in Brasilien, die Menschen sind offen und freundlich." Vielleicht ist es ja eine Alternative für ihn, wenn im Sommer sein Vertrag beim VfB endet.

Noch drei Jahre will Cacau spielen

Drei Jahre möchte er noch spielen, hat er gestern den südafrikanischen Medienvertretern mitgeteilt. Sie werden es verbreiten... Das fällt unter die Rubrik Zukunftsplanung. Sein nahes Ziel ist jedoch die Genesung. "Ich will fit werden und meinen Teil dazu beitragen, dass wir in der Tabelle nach oben klettern", sagt er. Wenn ihm das gelingt, hat er vielleicht sogar noch eine Chance, dass sein VfB-Vertrag verlängert wird. Wahrscheinlicher ist aber, dass sich die Wege des schwäbischen Traditionsvereins und seines dienstältesten Profis im Sommer nach dann elf Jahren trennen.

Dennoch führt ihn sein Weg auf jeden Fall im Sommer erst mal nach Brasilien. Ob als TV-Mann oder nicht, die Heim-WM lässt sich der Stürmer nicht entgehen. Doch er traut es einem aktuellen Kollegen durchaus auch zu. Der 17-jährige Timo Werner könnte seiner Meinung nach die VfB-Farben vertreten. "Wenn er seine Leistung der Hinrunde bestätigt, warum nicht?", fragt Cacau und stellt fest, "dass die Nationalmannschaft immer für eine Überraschung gut ist".

Nun ist aber zunächst einmal möglich, dass die Vorbereitung, seine 22. und letzte mit den Stuttgartern sein könnte. "Es wäre ein schöner Abschluss", antwortet er spontan. So richtig Gedanken hat er sich darüber offenbar aber noch nicht gemacht, denn er schiebt sofort hinterher: "Da denke ich im Moment nicht dran." Er wird noch einige Meter für den VfB laufen - und sei es nur im Training.

Wo Werner jetzt schon Spitze ist