Bundesliga

Busk: "Ich möchte was anderes erleben"

Union-Schlussmann spricht Wechselwunsch an

Busk: "Ich möchte was anderes erleben"

Längst nicht mehr die Nummer eins in Köpenick: Jakob Busk.

Längst nicht mehr die Nummer eins in Köpenick: Jakob Busk. imago images

Seit dreieinhalb Jahren steht Busk in Köpenick unter Vertrag. War er länger die Nummer 1, wackelte dieser Status schon in der Saison 2017/18, als Trainer André Hofschneider zeitweise Daniel Mesenhöler den Vorzug gewährte. In der vergangenen Spielzeit war Busk dann hinter Rafal Gikiewicz die Nummer 2 - und aktuell rangiert er im Torhüter-Ranking des Bundesliga-Neulings hinter dem polnischen Stammkeeper und Gladbach-Leihgabe Moritz Nicolas nur noch an dritter Stelle.

Kein Wunder, dass Busk wie Offensivspieler Marcel Hartel (wechselte nach Bielefeld) den Aufsteiger verlassen will und soll, auch wenn das für ihn nach 57 Pflichtspielen für die Eisernen "brutal schwierig" sei, wie er sagt. "Letzte Saison habe ich zwar nicht gespielt, aber wir haben unser Ziel erreicht. Wir sind endlich in der Bundesliga. Das würde ich gerne miterleben. Aber auf der anderen Seite muss ich auch ein bisschen auf mich schauen, was für meine Karriere günstig wäre", sagt der 25-Jährige, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft.

Offenes Gespräch mit Urs Fischer

Mit Trainer Urs Fischer führte Busk zuletzt "ein gutes Gespräch", wie der Torwart sagt: "Wir haben offen und ehrlich gesprochen. Wir sind uns einig, er sieht es genauso wie ich. In meinem Alter wäre es nicht schlecht, wenn ich öfters mal auf dem Platz stehen würde." Die Suche nach einem passenden neuen Arbeitgeber sei aber nicht ganz einfach. Busk möchte mindestens in einer 2. Liga spielen. Eine Rückkehr in die Heimat oder nach Norwegen, wo er früher für Sandefjord Football spielte, strebt er derzeit ebenso wenig wie einen Wechsel nach Schweden an. Ein Wechsel nach Skandinavien sei "nicht meine Priorität", sagt Busk und erklärt: "Das hat nichts mit Qualität zu tun. Es gibt auch gute Mannschaften in Skandinavien. Aber ich bin im Ausland. Es ist eher so, dass ich was anderes erleben möchte."

Winter-Transfer platzte

Im Winter stand er schon einmal vor dem Weggang aus Berlin, der Transfer zum englischen Zweitligisten FC Brentford zerschlug sich dann aber überraschend. "Da hatte ich die Koffer schon gepackt. Das hat aber nicht geklappt. Der Transfer ist einfach geplatzt. Brentfords Torwart ist am Ende nicht gewechselt, und da wollten die natürlich keine vier Torhüter haben", erzählt Busk, dessen geplanter Wechsel sich nun wohl auch im zweiten Anlauf nicht ganz einfach gestaltet. "Es ist schwierig, das passende Gesamtpaket zu finden. Es gibt einige Jobs, ich habe auch mehrere Angebote abgelehnt", sagt er und erklärt: "Spielpraxis ist wichtig, es muss aber auch auf einem sportlichen Niveau sein, dass Sinn macht. Die Familie gehört auch dazu. Es gibt so viele Faktoren, die eine Rolle spielen."

Sollte der Däne den Verein verlassen, plant Union nach dem Zugang von Nicolas, der für zwei Jahre von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen wurde, die Verpflichtung eines weiteren externen Torwarts.

Jan Reinold

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