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Burnley: Wenig Mittel, großer Ertrag

"Clarets" stehen überraschend auf Rang sieben

Burnley: Wenig Mittel, großer Ertrag

Unter ihm läuft es in Burnley: Coach Sean Dyche.

Unter ihm läuft es in Burnley: Coach Sean Dyche. imago

Die ersten Sechs der Premier League konnte man vor der Saison auch so erwarten, in welcher Reihenfolge auch immer. Aber hinter den beiden Teams aus Manchester, Chelsea, Liverpool, Tottenham und Arsenal folgt direkt die aktuelle Überraschungsmannschaft aus Burnley. Im vergangenen Jahr landete die Mannschaft als Aufsteiger noch auf Rang 16, erzielte 39 Treffer und kassierte 55 Gegentore. Dieses Jahr läuft es wesentlich besser: Zwar haben die "Clarets" offensiv immer noch Probleme, trafen nur 18-mal, kassierten in 20 Partien aber auch nur 17 Gegentore. Das reichte bislang für beachtliche 33 Punkte.

Für großes Spektakel steht die Mannschaft von Coach Dyche freilich nicht, aber die Spielweise des Trainers ist effizient. Acht der neun Ligasiege fuhr Burnley mit einem Treffer Differenz ein. Bei nur 42 Prozent Ballbesitz ist klar, worauf Brunley aus ist. Und die Taktik funktioniert. Der Trainer hat aus einem Zweitligisten einen Premier-League-Klub gemacht, der aktuell sogar am internationalen Wettbewerb anklopft, denn derzeit beträgt der Rückstand auf Rang fünf nur vier Zähler. Doch freilich ist das nicht das primäre Ziel.

Mit Dyche kommt der Erfolg

2012 übernahm Dyche das Zepter in Burnley. Was er zuvor als Trainer vorzuweisen hatte, war lediglich ein Jahr in Watford. In der zweiten englischen Liga landete er auf einem elften Tabellenplatz. In Burnley begann aber eine kleine Erfolgsgeschichte. Am Ende der Saison 2013/14 stieg das Team in die Premier League auf. Der Klassenerhalt gelang allerdings nicht, doch im direkt folgenden Jahr gelang der Wiederaufstieg. Dieses Mal machte es Burnley besser, schaffte auf Platz 16 den Ligaverbleib.

Und in der aktuellen Saison mischen die Weinroten derzeit die Liga auf. Bei einem Marktwert von 91,5 Millionen ist das schon beachtlich, nur zum Vergleich: Der Kader von Spitzenreiter Manchester City ist 630 Millionen Euro wert. Aus Sicht Burnleys, einer nordenglischen Stadt mit etwa 90.000 Einwohner, ist da der Rekordtransfer von Liverpools neuem Defensivmann Virgil van Dijk (rund 85 Millionen Euro) aberwitzig.

"Wo willst du Fußball sonst spielen?"

Die Welt des Tabellensiebten ist das eine andere. Mit einem britischen Trainer, sowie dem britischen Besitzer Mike Garlick und vielen britischen Spielern verfolgt Burnley eine andere Philisophie. Aktuell mit Erfolg, das soll auch am Samstag (16 Uhr) in Huddersfield so weitergehen. Nach dem Highlight im Old Trafford, als die Clarets beinahe einen Dreier entführten (2:2), folgt nun das Duell gegen den Aufsteiger. "Du gehst raus im Old Trafford und denkst dir: Wo willst du Fußball sonst spielen?", erinnert sich Keeper Nick Pope an das Highlight vom Boxing Day zurück. "Wenn du es da nicht genießen kannst zu spielen, dann kannst du es nirgends. Es ist die größte Liga der Welt und jeder will dort spielen."

Die nächste Partie in jener Liga findet nun in Huddersfield statt. Die Mannschaft vom deutschen Trainer David Wagner sammelte bislang 23 Zähler und steht damit auf dem elften Tabellenplatz. "Es ist eine neue Herausforderung und wir werden es mit der gleichen Einstellung angehen wie im Old Trafford", verspricht Pope. "Wir haben auswärts bisher gut gespielt. Wir sind selbstbewusst und wissen, was wir können." Auf fremdem Terrain holte Burnley in zehn Spielen 16 Punkten und steht damit auf Rang sechs der Auswärtstabelle.

mst