Weltklasse
Robert Lewandowski
Robert Lewandowski hat alles gewonnen, was möglich ist: das Triple mit den Bayern, den Titel des Torschützenkönigs der Champions League (15 Tore), der Bundesliga (34) und auch des Pokals (6). Er wurde in sämtlichen Umfragen wie der traditionellen Spieler- und Leserumfrage des kicker klar zum besten Spieler gewählt; und für die deutschen Sportjournalisten ist er - erstmals - Fußballer des Jahres. Der Pole ist das Maß der Dinge, er vereint unglaublich viel in seinem Spiel - am Boden und in der Luft Er kennt alle Laufwege und weiß, wo das Tor steht.
Internationale Klasse
Erling Haaland
Im Winter kam der Norweger aus Salzburg nach Dortmund. Erling Haaland hat sich sofort zurechtgefunden. So was nennt man einen Volltreffer. Drei Tore in Augsburg, je zwei gegen Köln und Union Berlin - das war sein Start. Und dabei wurde er zweimal ein- und einmal ausgewechselt. Am Ende seines ersten Halbjahres stehen 13 Ligatore, eins im Pokal und zwei in der Champions League. Der Hüne ist ein Versprechen für die Zukunft.
Jadon Sancho
Im Winter war er in der Rangliste noch in der Rubrik Außenbahn offensiv einsortiert. Aber egal, wo: Jadon Sancho ist ein unberechenbarer, für die Gegner unangenehmer Dribbelstürmer. Er agierte in der Rückrunde meist aus der Halbposition oder als zweite Spitze. Dass er nicht mehr so oft traf oder direkt auflegte wie in der Hinrunde, kompensierte Sancho mit vielen vorletzten Bällen. Auch in dieser Kategorie ist er ein Meister seines Fachs.
Timo Werner
Seine Trefferquote hat auch schon mal für die kicker-Torjägerkanone gereicht. Timo Werner kam insgesamt auf 28 Tore, "nur" 10 in der Rückrunde ließen ihn an Lewandowskis 34 scheitern. Und dennoch war er ganz wichtig für RB Leipzig. Sein Highlight war der Dreierpack beim 5:0 in Mainz. Gegen Paris St. Germain im Halbfinale der Champions League hat RB seinen Torjäger wegen des Wechsels zum FC Chelsea schmerzlich vermisst.
Im weiteren Kreis
Andrej Kramaric
Ein größeres Thema in der Diskussion der Redaktion war auch Andrej Kramaric. Der 29-jährige Kroate kam wegen einer Verletzung nicht so oft zum Einsatz wie gewünscht. Elfmal genau. Und angesichts seiner sieben Tore und vier Assists hat er eine bessere Quote als alle Kollegen im weiteren Kreis. Natürlich hätte sich Hoffenheim mehr Einsätze des Freigeistes gewünscht, denn wenn er spielte, war die Struktur des TSG-Spiels eine andere, eine bessere. Sein vielbeachteter Viererpack zum Abschluss in Dortmund (4:0) zeigt, dass er - gesund und fit - das Zeug für die Internationale Klasse ohne jeden Zweifel hat.
André Silva
Auch über Frankfurts André Silva wurde lange diskutiert. Für den Portugiesen sprach die Quote (neben neun Toren auch vier Assists), die ihm einen Platz im Vorderfeld dieser Kategorie einbrachte. Noch mit Startproblemen und Verletzungsausfällen zum Saisonbeginn wurde Silva dann in der Rückrunde zum Leistungsträger in Frankfurt und sorgte mit zwei Toren mit für den Halbfinaleinzug im DFB-Pokal.
Jhon Cordoba
Dass es für einen Stürmer aktuell nicht gerade der größte Traum ist, in Köln zu spielen, wurde dem Kolumbianer positiv angerechnet. Cordoba steuerte beim FC in der Rückrunde acht Treffer bei und sorgte somit auch dafür, dass die Domstädter die achtbeste Offensive der abgelaufenen Bundesligasaison stellten.
Wout Weghorst
Nach der Hinrunde war der Wolfsburger Im weiteren Kreis die Nummer 1, doch obwohl dem laufstarken 28-Jährigen in der Bundesliga zwei Tore mehr gelangen als in der Hinrunde, ging er in der Europa League leer aus. Kein Tor gegen Malmö und vor allem auch keins gegen Donezk. Da schied Wolfsburg aus.
Alassane Plea
Der Franzose ist Gladbachs bester Abschlussspieler im Strafraum, aber mehr als ein reiner Mittelstürmer. Spielverständnis und Passsicherheit prädestinieren ihn ebenso zum effektiven Vorlagengeber, der auch aus der Tiefe kommen oder über den Flügel angreifen kann. Nicht umsonst stehen in der Rückrunde neben fünf Toren auch fünf Assists in der Statistik. Zwei Gelb-Rote Karten (in Leipzig und Freiburg) bremsten ihn, drei Verwarnungen gingen auf Disziplinlosigkeiten (Meckern, Abwinken) zurück, daran muss er arbeiten.
Patrik Schick
Der Tscheche zeigte sich als spielstarker Stürmer, traf vor und nach der Corona-Pause je dreimal in der Bundesliga. Im Champions-League-Endturnier war Schick nur noch Reservist.
Wer warum fehlt
Vedad Ibisevic
Der Routinier war bei Hertha unter Bruno Labbadia wieder gefragt, erzielte auch vier Tore. Der 36-Jährige kam insgesamt auf zu wenige benotete Spiele.
Milot Rashica
In der Hinrunde war er noch richtig stark (Internationale Klasse), doch Milot Rashica verlor in der Krise immer mehr an Selbstvertrauen. Es war wohl ein mentales Problem, das den 24-Jährigen hemmte. Die hohen Erwartungen und seine ungeklärte Zukunft ließen ihn immer mehr verzagen. Erst am letzten Spieltag gegen Köln (6:1) erzielte er sein erstes Tor.