Zwei Nationalspieler im Duell: Frings blieb dabei gegen Schweinsteiger wie Bremen gegen die Bayern Sieger. imago
Nach dem 2:0 gegen Levski Sofia in der Champions League veränderte Bremens Coach Thomas Schaaf seine Elf auf einer Position: Kapitän Baumann stand wieder in der Anfangsformation. Schulz, dessen Einsatz eigentlich von Beginn an geplant war, verletzte sich beim Aufwärmen und wurde kurzfristig durch Vranjes, der so in der Starelf blieb, ersetzt. Auch Bayern München feierte mit einem 1:0 bei Sporting Lissabon in der Königsklasse eine gelungene Generalprobe vor dem Spitzentanz. Trainer Felix Magath nahm ebenfalls einen Personaltausch vor, brachte mit Makaay anstelle von Santa Cruz wieder eine dritte Spitze.
Mit Vorteilen für Werder begann die Partie im ausverkauften Weserstadion. Bremens Übergewicht fand in den Gelegenheiten für Naldo (2.) und Frings (5.) Ausdruck. Die Münchner waren zunächst nur mit Defensivaufgaben beschäftigt, fanden in der Vorwärtsbewegung nicht statt. Nach elf Minuten belohnten sich die Hanseaten in Person von Spielmacher Diego für die offensive Anfangsphase selbst: Frings spielte kurz hinter der Mittellinie steil an den Strafraum auf Diego, der sich gegen den zu zögerlich eingreifenden Lucio durchsetzte und in den Sechzehner eindrang. Der Brasilianer drosch den Ball aus 13 Metern halbrechter Position an die Unterkante der Latte. Von dort sprang das Leder ins Netz (11.).
Auch nach der Führung blieb die Schaaf-Elf am Drücker. Frings und Diego hatten im Mittelfeld eine ungeheure Präsenz, gegen die die Bayern-Asse zunächst nichts ausrichten konnten. Zudem wirkte die Gäste-Abwehr nicht gerade sattelfest und geriet trotz des oft ungenauen Abschlusses der Hausherren in Tornähe häufig durch eigene Nachlässigkeiten unter Druck. Die Gäste kamen erst Mitte des ersten Abschnitts zu ihrer ersten Gelegenheit, als Mertesacker Pizarros Lupfer über Wiese vor der Torlinie wegschlagen konnte (23.). Vranjes verzog dann für Bremen (28.), ehe der Rekordmeister langsam stärker wurde. Makaay und Schweinsteiger bedrohten binnen zwei Minuten das Tor der Heimelf (31., 32.).
Just in dieser Phase musste die Magath-Elf dann allerdings einen zweiten Nackenschlag hinnehmen: Womé knallte einen indirekten Freistoß aus 25 Metern genau neben den linken Pfosten - sowohl die Abwehrmauer der Münchner als auch Kahn sahen trotz des sich von der Mitte wegdrehenden Balles dabei nicht gut aus (34.). Postwendend folgte dann freilich der Konter des Tabellenzweiten, als Makaay eine Kopfballvorlage von Pizarro gekonnt per Seitfallzieher aus sechs Metern zum Anschlusstreffer umwandelte (37.).
Der Moment vor dem Anschlusstor: Makaay liegt quer in der Luft und trifft ins linke Eck. imago
Das Spiel nahm kurz vor der Pause so richtig Fahrt auf, temporeich wogte es hin und her: Naldos Freistoß segelte knapp vorbei (40.), Lucios Sololauf und 16-Meter-Schuss nach Zusammenspiel mit Pizarro endete bei Werder-Keeper Wiese, der glänzend parierte (41.).
Der 8. Spieltag
Abschnitt zwei begann mit offensiveren Gästen, die gegen eine sich nun zurückziehende und auf Konter setzende Heimelf ein optisches Übergewicht hatte. Nach Sagnols Flanke auf Lucio und dessen Kopfballvorlage auf van Buyten im Fünfer stockte den Werder-Fans der Atem - Klose rettete und Schiedsrichter Fandel hatte wohl auch eine Abseitsstellung gesehen (48.). Der WM-Torschützenkönig stand dann wenig später auf der Gegenseite im Blickpunkt, als er in höchstem Tempo an Kahn vorbeisprintete und zu Fall kam, vom Bayern-Keeper freilich nicht berührt wurde. Richtige Entscheidung vom Unparteiischen, weiterlaufen zu lassen (52.).
Bayern drückte, Sagnol wurde auf der rechten Seite nun in der Offensive stärker, aber es fehlte an den zündenden Ideen in Tornähe. Chancen blieben so bis zur 62. Minute hüben und drüben Fehlanzeige, ehe Hunt im Mittelfeld zu einem Sololauf ansetzte und links zu Womé spielte, der in die Mitte flankte. Lucio erwischte den Ball beim Rettungsversuch mit der Fußspitze und lenkte ihn aus sechs Metern unhaltbar für Kahn in die lange Ecke.
Mit einem Doppelwechsel versuchte dann Bayern-Coach Felix Magath dem wenig inspirierten Spiel seiner Elf neues Leben einzuhauchen. Dies blieb ohne Erfolg, die engagierten Werderaner hatten gar durch Hunt, gegen den Kahn gut parierte, die Chance zum 4:1 (70.). Danach passierte nicht mehr viel, der Tabellenführer verwaltete seinen Vorsprung und blieb bei seinen Kontern gefährlicher als die Bayern, bei denen Lucio verletzt raus musste (74.) und die in ihren Bemühungen um eine Resultatsverbesserung gegen die starke Werder-Defensive weitgehend harmlos blieben.
Bremen mit dem dritten Sieg in Folge, Bayern mit der dritten Auswärtsniederlage in Serie. Werder muss am nächsten Freitag nach Mainz, während die Münchner gegen Eintracht Frankfurt ran müssen.