Der Coach des Favoriten, Thomas Schaaf, schickte beim Abschiedsspiel von Ailton und Krstajic Altbewährtes aufs Feld. Auch auf Seiten des "Underdogs" Aachen - dort absolvierten die Mittelfeldstrategen Grlic und Pflipsen ihre letzte Partie im Alemannia-Dress - gab es keine großartigen Umstellungen, einzige kleine Überraschung: Salou begann als Sturmpartner von Meijer. Das Finale begann nach wenigen Sekunden gleich mit einer kniffligen Szene, als Klitzpera den durchgebrochenen Ailton kurz vor dem Strafraum foulte, Schiedsrichter Fahndel es aber bei Gelb bewenden ließ. Werder war in den ersten Minuten deutlich im Vorwärtsgang, drückte Aachen weit in deren eigene Hälfte. Borowskis Chance blieb die nicht zählbare Ausbeute der Bremer Drangperiode (8.). Nach und nach wurde der Zweitligist etwas mutiger, Grlic gab einen Warnschuss ab und provozierte mit schöner Flanke fast ein Eigentor von Krstajic (14., 16.). Viele Fouls und Unterbrechungen prägten die zweite Viertelstunde des ersten Durchgangs. Die Partie lebte in dieser Phase einzig von der Spannung denn von spielerischen Highlights. Chancen ergaben sich eher zufällig (Klasnic., 21.). Alemannia hielt kämpferisch gut dagegen, verhinderte mit Einsatz Bremer Spielkultur. Die blitzte nach einer guten halben Stunde ein Mal kurz auf, und schon war es passiert: Ernst wird am linken Flügel im rechten Moment steil geschickt, vernascht fast an der Torauslinie Klitzpera und legt auf Borowski zurück. Der kann das Leder in aller Ruhe stoppen und knallt es dann aus elf Metern unter die Latte (31.). Aachen antwortete wütend: Blanks Freistoß faustete Reinke in die Mitte - Meijer ist zu überrascht, um zu verwerten (35.). Die Berger-Elf wagte nun mehr, wurde offensiver und lief in einen Konter des neuen Deutschen Meisters: Grlic verliert im Mittelfeld den Ball an Baumann. Der Nationalspüieler schaltet schnell um, bedient den halblinks gestarteten Klasnic, der mit links flach in die lange Ecke einschießt (45.). Nach dem Wechsel schlug Aachen mit seiner ersten gelungenen Offensivaktion zurück: Grlics Freistoß fliegt in den Strafraum, Blank rauscht heran und köpft den Ball wuchtig aus acht Metern in die Maschen (51.). Der Zweitligist war wieder im Spiel und suchte nun gegen die zeitweise etwas pomadig agierende Schaaf-Elf seine Chance. Die kam, als Salou nach Grlics Hereingabe Reinke anköpfte und der Keeper den Ball erst im Nachfassen festhielt (63.). Der Zweitligist fightete, was das Zeug hielt, rannte aber meist vergebens gegen die stabile Defensive der Hanseaten an. Chancen blieben Mangelware - kurioserweise ergab sich die beste Ausgleichsmöglichkeit erst, als Aachen nach einem zweifelhaften Platzverweis von Mbwando, der Borowski bei einem Tackling eine Viertelstunde vor Schluss nicht berührte hatte, bereits dezimiert war: Blanks Volleyabnahme ging nur Zentimeter über den Querbalken (78.). Es sollte fast die letzte Gelegenheit der tapferen Alemannia bleiben. Klasnic hatte die Vorentscheidung schon auf dem Fuß (78.), leitete die dann wenig später aber wenigstens mit klugem Querpass auf Borowski ein. Der Mittelfeldmann durfte sich in der 84. Minute als zweifacher Torschütze feiern lassen. Meijers Anschlusstor in letzter Sekunde kam zu spät, Schiedsrichter Fahndel pfiff nach dem 2:3 des Niederländers nicht mehr an.
Bremen sicherte sich in einem erst in der zweiten Halbzeit lebendigeren Spiel den Pokalsieg. Aachen kam nach Zwei-Tore-Rückstand nochmals zurück, fightete selbst in Unterzahl verbissen und musste sich erst nach Borowskis zweitem Treffer geschlagen geben. Bremen holte damit erstmals das Double.