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Boxing Day in Gefahr? Premier-League-Klubbosse tagen wegen Corona

Treffen am Montag

Boxing Day in Gefahr? Premier-League-Klubbosse tagen wegen Corona-Variante Omikron

Wie geht es in der englischen Premier League weiter?

Wie geht es in der englischen Premier League weiter? imago images/PA Images

Anfang Dezember ist der 15. Spieltag der Premier League komplett über die Bühne gegangen. Danach hat Corona aber voll in vielen der 20 Teams zugeschlagen, sodass zunächst in der 16. Runde das Match zwischen Brighton & Hove Albion und den Tottenham Hotspur verschoben worden war. Seither waren am 17. Spieltag drei weitere angesetzte Duelle ausgefallen, ehe an diesem Wochenende am 18. lediglich vier von eigentlich zehn Spielen über die Bühne gingen.

Wie geht es nun weiter so kurz vor Weihnachten? Das entscheidet sich wohl am Montagabend, wenn sich die Chefs der Liga und die Bosse der Klubs zusammensetzen, diskutieren und Entscheidungen über die nahe Zukunft fallen. "Weihnachten in Gefahr?", fragte am Sonntag etwa auch schon die Boulevardzeitung "Daily Mail" auf ihrer Internetseite angesichts der bedrohlichen Lage im gesamten Land. Traditionell wird in England am 26. Dezember Fußball gespielt.

Muss am Ende sogar der berühmte Boxing Day, die alljährige Action rund um die Feiertage, ins Wasser fallen?

"Wenn ein Spieler überhaupt nicht geimpft ist, ist er eine ständige Bedrohung für uns alle"

Klar ist: Aufs Sportliche hat die neue Omikron-Variante schon längst Auswirkungen gezeigt, so etwa beim FC Chelsea. Der Tabellendritte kam am Sonntag gleich ohne sieben Profis nicht über ein 0:0 bei den Wolverhampton Wanderers hinaus. Eine mögliche Verlegung des Spiels hatte zuvor die Premier League. "Es ist schwer zu verstehen. Ich dachte, wir haben ein starkes Argument mit der Sicherheit und Gesundheit der Spieler", monierte diesbezüglich bereits ein enttäuschter CFC-Coach Thomas Tuchel.

Die Impfquote unter den Premier-League-Profis ist bei weitem nicht so hoch wie in anderen europäischen Ligen, bis zum vergangenen Monat waren noch immer ganze 31 Prozent noch nicht gegen das Virus geschützt. Liverpools Trainer Jürgen Klopp sagte vor dem 2:2 am Sonntag bei den Tottenham Hotspur deutlich, dass die Impfung für ihn bei künftigen Transfers eine Rolle spiele.

"Wenn ein Spieler überhaupt nicht geimpft ist, ist er eine ständige Bedrohung für uns alle", sagte der ehemalige BVB-Coach laut britischen Medien, darunter auch der "Guardian". "Er will keine Bedrohung sein. (...) Aber er ist eine." Deshalb wäre es sehr kompliziert, die Abläufe zu organisieren. Der 54-Jährige bestätigte keine laufenden Transferverhandlungen, über das Corona-Thema habe er aber nachgedacht. "Und ja, es hätte definitiv einen Einfluss." Der FC Liverpool hatte am vergangenen Donnerstagmorgen trotz sehr hoher Impfquote drei Spieler mit positiven Corona-Tests gemeldet.

10.059 neue Omikron-Fälle

Allein am Samstag waren im Vereinigten Königreich 10.059 neue Omikron-Fälle gemeldet worden - dreimal so viele wie am Tag zuvor. Omikron ist mit rund 60 Prozent der Fälle in England mittlerweile die dominierende Virusvariante. Auch in Schottland ist Omikron bereits dominant. Wissenschaftliche Berater fordern eine möglichst schnelle Verschärfung der Maßnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Die deutsche Bundesregierung hat Großbritannien zum Virusvariantengebiet erklärt und damit die Einreise aus dem Land ab Montag drastisch beschränkt.

Gut möglich also, dass am Montag von den Bossen einschneidende Maßnahmen beschlossen werden.

mag/dpa

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