Bundesliga

Bochums Nullnummer: Kein Sieg, aber zwei Gewinner

Blums Comeback nach monatelanger Zwangspause

Bochums Nullnummer: Kein Sieg, aber zwei Gewinner

Machte einen ausgezeichneten Job: Erhan Masovic.

Machte einen ausgezeichneten Job: Erhan Masovic. imago images/RHR-Foto

Vier Änderungen hatte Trainer Thomas Reis nach dem 0:7 in München vorgenommen, und zumindest eine faustdicke Überraschung war dabei. Erhan Masovic, bisher noch nicht benötigt, gehörte zur Startelf und machte seinen Job ausgezeichnet.

Der Innenverteidiger spielte unaufgeregt und solide, verlor auch unter Druck nicht den Kopf, zeigte sich stabil im Zweikampf und ohne größere Fehler im Aufbauspiel. "Wir haben gesagt, dass wir einen Spieler brauchen, der mutig ist im Durchdecken, das hat den Ausschlag für Erhan gegeben. Aus meiner Sicht hat er seine Sache gut gemacht", so Trainer Thomas Reis. "Ich bin froh, dass er sich belohnt hat für die Arbeit in den letzten Wochen im Training."

Weil Maxim Leitsch immer noch nicht einsatzfähig ist, deutet sich an, dass Masovic auch am Samstag in Leipzig erste Wahl sein wird; dann wartet auf die Bochumer Defensive ein erneuter Härtetest.

Bockhorn überzeugt gegen Stuttgart als rechter Verteidiger

In Leipzig könnte auch Herbert Bockhorn wieder erste Wahl sein, dessen Trainingseinsatz Reis zuvor gerügt hatte, der aber gegen Stuttgart mit einer sehr engagierten Leistung überzeugte. Der Allrounder hatte zuletzt mit einem uninspirierten Soloversuch quasi Pate gestanden bei einem Kölner Gegentor und sich anschließend im Training nicht aufgedrängt.

Gegen Stuttgart überzeugte Bockhorn als rechter Verteidiger, und weil Cristian Gamboa nach seiner Ellbogenoperation weiter ausfällt, dürfte auch er weiter zur Startformation gehören. Bockhorn spielte sehr aufmerksam in der Abwehrkette, überdies zog es ihn immer wieder nach vorne, und dort sorgte er im Zusammenspiel mit dem ebenfalls überzeugenden Christopher Antwi-Adjei für eine Menge Betrieb auf der rechten Seite.

Herbert Bockhorn

Sorgte für eine Menge Betrieb auf der rechten Seite: Herbert Bockhorn. Getty Images

Wie schon im ersten Heimspiel gegen Mainz 05 blieb der Aufsteiger ohne Gegentor, ließ allerdings diesmal die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen. "Es fehlten immer ein paar Zentimeter, die Entschlossenheit oder der letzte Pass", so Trainer Reis.

Oder auch, wie es Torhüter Manuel Riemann drastisch formulierte: "In den letzten zehn Minuten müssen wir geiler sein, den Ball über die Linie zu drücken." Und weiter: "Bei aller Liebe: Wenn wir diese Spiele nicht gewinnen, wo sollen wir denn dann die Punkte holen?"

Am Samstag in Leipzig ist der Aufsteiger natürlich wieder mal krasser Außenseiter. Vielleicht kann dann Flügelstürmer Danny Blum schon etwas länger mitwirken als nun gegen Stuttgart. Immerhin feierte er nach monatelanger Zwangspause wegen Wadenproblemen gegen den VfB ein kurzes Comeback. Und könnte gegen RB weitere Matchpraxis erhalten.

Oliver Bitter

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