2. Bundesliga

St. Pauli gewinnt das Stadtderby - Bochum löst den HSV ab

Führungswechsel im Unterhaus

St. Pauli gewinnt das Stadtderby - Bochum löst den HSV ab

Überglücklich: St. Pauli gewann am Montag das Stadtderby.

Überglücklich: St. Pauli gewann am Montag das Stadtderby. imago images

Kyerehs Rakete bringt am Millerntor die späte Entscheidung

Das Highlight des 23. Spieltags stieg am Montagabend: Der FC St. Pauli verteidigte beim späten 1:0 gegen den HSV seinen "Stadtmeister-Titel". Die Rothosen begannen forsch, trafen in Person von Kittel (1.) und Jung (21.) aber zweimal nur die Latte. Nach dem Wechsel entschied sich Referee Deniz Aytekin nach Ansicht der Videobilder doch gegen einen zuvor gepfiffenen Foulelfmeter für St. Pauli - eine strittige Szene (53.). Es blieb hochspannend bis in die Schlussminuten, ehe Kyereh den Ball zum 1:0-Endstand ins kurze obere Eck jagte (88.). HSV-Kapitän Leibold handelte sich in der Nachspielzeit zu allem Überfluss eine unnötige Rote Karte wegen einer Tätlichkeit ein (90.+4). Der HSV ist nur noch Vierter, St. Pauli feierte den fünften Sieg in Serie.

Düsseldorf verliert den Anschluss

Düsseldorf wollte sich am Sonntagnachmittag mit einem Sieg in Heidenheim eigentlich noch einmal ins Aufstiegsrennen zurückmelden, doch nach einigem Hin-und-Her hieß es am Ende 3:2 für den FCH. Sessa erzielte in der 20. Minute mit der ersten FCH-Chance die Führung, Düsseldorf blieb aber dran und kam nicht unverdient in der 63. Minute durch Sobottka zum Ausgleich. Nun ging es Schlag auf Schlag: Kleindienst erzielte in der 72. Minute die erneute Heidenheimer Führung, Peterson (76.) glich prompt wieder aus, ehe erneut Kleindienst in der 83. Minute den Siegtreffer für die Gastgeber erzielte. Heidenheim zog damit in der Tabelle aufgrund der Tordifferenz an der Fortuna vorbei und ist nun Sechster.

Kein Befreiungsschlag für die Nürnberger

Mit einem Sieg hätte der 1. FC Nürnberg sich deutlich vom Tabellenende absetzen können, doch es reichte nur zu einem 0:0 gegen Eintracht Braunschweig. In der 10. Minute landete der Ball im Tor der Niedersachsen, doch Torschütze Krauß hatte im Abseits gestanden, was auch der Videobeweis bestätigte. In der Folge blieb die Partie lange ohne große Höhepunkte, erst kurz vor der Pause erhöhte der Club etwas den Druck. Nach dem Seitenwechsel hatte Braunschweig zunächst mehr vom Spiel und kam durch Proschwitz (64.) zur ersten großen Chance. In der 71. Minute zappelte dann der Ball erneut im Eintracht-Netz, doch erneut ging dem Treffer eine Abseitsstellung voraus. Es blieb beim torlosen Remis, die Eintracht rutscht damit auf einen direkten Abstiegsplatz ab.

Kellerduell: Osnabrücker Talfahrt hält an

Denn Sandhausen gelang im Kellerduell mit dem VfL Osnabrück ein 3:0-Erfolg. Für die Niedersachsen war es schon die neunte Niederlage in Folge. Beide Teams gingen mit Interimstrainern in die Partie - wobei beim SVS Stefan Kulovits wegen eines positiven COVID-19-Tests fehlte, und Gerhard Kleppinger die Mannschaft alleine betreute. Schon nach sechs Minuten kam es für den VfL knüppeldick: Nach einem Foul von Susac sah dieser die Rote Karte, und Esswein verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt. Nach der Pause erhöhte Behrens (63.), ebenfalls per Elfmeter, und Klingmann machte in der Schlussphase alles klar (88.). Nicolas, der erstmals im Osnabrücker Tor stand, verhinderte in der 90. Minute Schlimmeres und hielt einen - allerdings selbst verschuldeten - erneuten Elfmeter.

Klare Sache: Der VfL Bochum bejubelt das 3:0

Klare Sache: Der VfL Bochum bejubelt das 3:0. imago images

Bochum nutzt Gunst der Stunde

Der VfL Bochum nutzte am Samstagnachmittag die Gunst der Stunde, gewann nicht nur klar gegen die Würzburger Kickers, sondern setzte sich vorerst an die Tabellenspitze. Der VfL ließ vom Start weg wenig Zweifel, wer die Favoritenrolle inne hatte. Allerdings half Würzburg bei der frühen Führung durch Zulj kräftig mit, weil Hägele beim Klärungsverlauf unglücklich auflegte. Die Hausherren dominierten weiter das Geschehen hatten aber erst kurz vor Pause die Chance zu erhöhen. Die Kickers kamen verbessert zurück und beim Schuss von Kopacz musste Keeper Riemann schon sein ganzes Können zeigen. Als die Würzburger gerade Mut fassten, war es Blum, der für den VfL auf 2:0 erhöhte. Holtmann sorgte schließlich für den 3:0-Endstand.

Dank Elfmeter bleibt Kiel dran

Holstein Kiel hatte viel Mühe gegen Erzgebirge Aue, feierte am Ende dank eines Elfmeters aber dennoch einen Dreier und ist damit weiterhin punktgleich mit Bochum. Den Wachmacher der Partie gab es schon kurz nach Anpfiff, als Aue aus Abseitsposition traf und entsprechend nur kurz jubelte. Holstein hatte in der Folge zwar deutlich mehr Ballbesitz, die Gäste hielten aber bis zur Pause gut dagegen, sodass es ohne Tore in den zweiten Durchgang ging. Erneut waren es die Sachsen, die ins Netz trafen. Doch wieder musste der VAR einschreiten und sah eine minimale Abseitsposition von Strauß. Mehr Glück hatte Kiel, dem in der Schlussphase per Strafstoß (Mühling verwandelte) der Treffer des Tages gelang.

Umkämpftes Remis in Hannover

In Hannover fand sich nach einer packenden zweiten Hälfte zwischen 96 und Fürth kein Sieger. Die Spielvereinigung war anfangs klar das bessere Team und kam nach einer halben Stunde auch zu den ersten guten Chancen. Und die Hausherren? Suchten vergebens nach der Lücke. Warum es trotzdem mit einer Führung in die Pause ging, lag an Ernst. Nach Einwurf in der eigenen Hälfte ließ er sich am Strafraum von Haraguchi den Ball abjagen, der per Distanzschuss traf. In der zweiten Hälfte verhinderte Keeper Esser mit einem tollen Reflex ein Eigentor von Basdas. Dann ging es Schlag auf Schlag: Nach einem Standard glichen die Fürther erst aus (Nielsen), ehe die Niedersachsen direkt zurückschlugen (Doumbouya). Die Franken schüttelten sich kurz und glichen durch Abiama erneut zum 2:2-Endstand aus.

Choi bringt KSC zurück in die Spur

Kyoung-Rok Choi

KSC-Siegtorschütze: Kyoung-Rok Choi im Duell mit Marvin Mehlem (li.). imago images

Noch vor dem Top-Quartett war am Freitagabend Verfolger Karlsruhe in Darmstadt gefordert. Und die Badener lieferten, kehrten nach der ersten Niederlage des Kalenderjahres (0:1 gegen Nürnberg) durch einen 1:0-Sieg bei den Lilien in die Erfolgsspur zurück und verkürzten den Rückstand nach oben auf drei Zähler. Sehenswert war das Siegtor der Eichner-Elf durch Choi nach toller Ballstafette des KSC. Der SVD kam nicht mehr zurück und kassierte die dritte Niederlage in den letzten vier Spielen.

Trotz Selimbegovic-Fehlen: Jahn schlägt SCP

Jahn Regensburg gewann beim 1:0 über Paderborn erstmals nach drei Spielen wieder - und das, obwohl erst kurz vor Anpfiff bekannt geworden war, dass Trainer Mersad Selimbegovic wegen eines positiven Corona-Test fehlen würde. Nach torloser erster Hälfte wurde zunächst ein Treffer der Oberpfälzer durch Besuschkow aberkannt, ehe Stolze wenig später das siegbringende Tor erzielen konnte.

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