Bei der Startaufstellung gegen den ungarischen Zweitligisten entschied sich VfL-Coach Thomas Letsch vor allem für Spieler, die in der ersten Saisonhälfte wenig bis gar nicht zum Zug kamen. So bedeutete die Partie unter anderem einen Härtetest für Goralski und Heintz, die zuletzt mit muskulären Problemen zu kämpfen hatten. Winter-Neuzugang Kunde gab gegen Diosgyör derweil sein Startelfdebüt für den abstiegsgefährdeten Bundesligisten.
Große Lücken in der Bochumer Abwehr
Während die Bochumer zu Beginn der Partie lediglich zu ersten Torannäherungen kamen, führte auf der Gegenseite die erste nennenswerte Chance auch direkt zum Torerfolg: Nach einer kurz ausgeführten Ecke ließ Lorinczy Gamboa mit einem einfachen Haken aussteigen und flankte die Kugel von der Grundlinie ins Zentrum. Dort kam mit Lukacs der Top-Torjäger der Ungarn an den Ball und netzte per Volley und unter Mithilfe des Innenpfostens zur Führung ein (13.).
In einer insgesamt schwachen ersten Hälfte erarbeitete sich der VfL auch in Folge des Gegentreffers kaum gefährliche Möglichkeiten heraus und konnte sich bis kurz vor der Pause bei Schlussmann Johansson bedanken, der in der 23. Minute mit einer starken Parade das 0:2 verhinderte. Die letzte Aktion vor dem Halbzeitpfiff führte dann letztendlich doch noch zum zweiten Gegentreffer der Bochumer: Bei einem langen Abschlag von DVTK-Keeper Danilovic stand die VfL-Abwehr viel zu offen und ermöglichte Lukacs damit das Eins-gegen-Eins mit Johansson, das der Stürmer für sich entschied und damit seinen Doppelpack schnürte (45.).
Ganvoula lässt Chance auf den Ausgleich liegen
Auch im zweiten Durchgang blieben gute Torchancen für den Bundesligisten lange Zeit Mangelware, bis Ganvoula in der 59. Minute freistehend am gegnerischen Fünfmeterraum zum Kopfball kam. Dem Kongolesen fehlte in dieser Aktion allerdings die nötige Abgeklärtheit - er vergab die große Chance auf den Ausgleich und setzte die Kugel links am Tor vorbei.
Besser als Ganvoula machte es rund 20 Minuten später dann Jurek auf Seiten Diosgyörs: Der 18-Jährige schnappte sich den Ball vom Fuße seines Mitspielers und zog entschlossen von der Strafraumkante ab. Den präzisen Flachschuss des Ungarn konnte Johansson nicht parieren und so stand es nach rund 79 Minuten 0:3 aus Sicht des VfL. Zwar hatte insbesondere Stafylidis kurz vor Schluss noch durch einen Freistoß aus der Distanz die Möglichkeit auf den Ehrentreffer, dieser blieb dem Griechen und seinen Kollegen aber verwehrt.
Letsch spricht von "langer Liste, was nicht gut war"
Nach dem Schlusspfiff fand Bochums Coach Thomas Letsch deutliche Worte für den enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft: "Es gibt eine lange Liste, was nicht gut war. Das einzig Positive war, dass sich keiner bei uns verletzt hat". Während es sein Team im letzten Test gegen Zürich noch "sehr ordentlich gemacht" habe, waren "das jetzt mal sehr schlechte 90 Minuten. Es geht darum zu zeigen, dass wir bereit sind für den Wiederbeginn in der Bundesliga, das haben wir nicht hinbekommen ", so der 54-Jährige. Einzig Flügelspieler Holtmann habe gegen die Ungarn vereinzelt für Lichtblicke sorgen können.