Bundesliga

Bobic-Nachfolger? Milans Hendrik Almstadt ist ein Eintracht-Kandidat

48-Jähriger als Frankfurter Sportvorstand auf der Liste

Bobic-Nachfolger: Milans Almstadt ein Eintracht-Kandidat

Hendrik Almstadt wird bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Sportvorstand Fredi Bobic gehandelt.

Hendrik Almstadt wird bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Sportvorstand Fredi Bobic gehandelt. imago images

Hendrik Almstadt dürfte lediglich absoluten Brancheninsidern wirklich etwas sagen. Der 48-jährige Deutsche agiert bislang im Hintergrund, zieht dort allerdings mit die Fäden bei einem der europäischen Renommiervereine: Seit 1. Januar 2019 fungiert Almstadt bei der AC Milan als Assistent der Geschäftsführung. Oder genauer: Als rechte Hand des Vorstandsvorsitzenden Ivan Gazidis, der bei den "Rossoneri" seit Dezember 2018 in Amt und Würden ist. Die Verpflichtung Almstadts gehörte folglich zu Gazidis' ersten Amtshandlungen. Bewährt hatte sich die Zusammenarbeit beim FC Arsenal, wo sich Almstadt unter dem damaligen Geschäftsführer Gazidis von 2010 bis 2015 die ersten Sporen im Fußballbusiness verdiente.

Gemeinsame Vergangenheit mit Boss Holzer

Almstadts internationales Netzwerk ist also gewiss hochattraktiv für den Champions-League-Aspiranten Eintracht. Einen persönlichen Anknüpfungspunkt nach Frankfurt gibt es zudem: Almstadt, der die Harvard Business School mit dem "Master of Business Administration" (MBA) abschloss, arbeitete für die Investmentbank Goldman Sachs in Frankfurt - und lernte dort den heutigen Eintracht-Aufsichtsratsvorsitzenden Philip Holzer kennen. Mutmaßlich die entscheidende Verbindung, die den Bundesligisten nun auf Almstadts Spur führte. Die nötige fundierte Weiterbildung in puncto Vereinsarbeit bringt der Finanzfachmann augenscheinlich mit, sein einstiger Zuständigkeitsbereich beim FC Arsenal liest sich allumfassend: Kader- und Budgetplanung, Transfers sowie Vertragsmanagement, aber auch Scouting, Daten- und Leistungsanalyse sowie die Restrukturierung der Nachwuchsakademie zählten zu Almstadts Agenda. In Mailand erfüllt er nun weitgehend das Profil eines klassischen Sportdirektors.

Ein Ende mit Schrecken bei Aston Villa

Angesichts seiner Vita scheint Almstadt also reif für die nächse Karrierestufe, den Schritt auf Vorstandsebene. Allerdings: Sein bislang einziger Versuch in der ersten Reihe eines Profiklubs entpuppte sich rasch als Missverständnis. Im Sommer 2015 verließ Almstadt den FC Arsenal und heuerte als Sportdirektor beim Premier-League-Rivalen Aston Villa an. Eine Episode, die bereits im Januar 2016 "in beiderseitigem Einvernehmen" beendet wurde. Mit Trainer Tim Sherwood schien die Chemie vom ersten Tag an nicht zu stimmen, unter dessen bereits im November verpflichteten Nachfolger Remi Garde blieb Villa tief in den Abstiegskampf verstrickt. Knatsch gab es zudem um zwei von Almstadt verpflichtete Fitnessexperten. Nur zwei Monate nach dem Ende mit Schrecken in Birmingham wechselte Almstadt übrigens vorübergehend das Grün und firmierte als "Player Relations Director" der PGA European Golf Tour. Bis ihn Gazidis zurück ins Fußballbusiness holte, wo er künftig weitaus stärker von sich reden machen könnte als bisher.

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