Bundesliga

FC Bayern: Innenverteidiger im Interview

Boateng: "Wir schreiben Dortmund nicht ab"

Ist mit seiner Entwicklung im Jahr 2013 sehr zufrieden: Bayern-Innenverteidiger Jerome Boateng.

Ist mit seiner Entwicklung im Jahr 2013 sehr zufrieden: Bayern-Innenverteidiger Jerome Boateng. imago

kicker: Herr Boateng, wie groß ist die Vorfreude auf das Turnier in Marokko?

Jerome Boateng: Sehr groß. So etwas erlebt man nicht alle Tage. Wir wollen natürlich eine gute Rolle spielen.

kicker: Wie sieht Ihr persönliches Fazit bislang für 2013 aus?

Boateng: Für mich sehr positiv. Ich war am Anfang des Jahres auf der Bank, habe mich dann zurückgekämpft und gezeigt, dass ich mich nie aufgebe. Solche Phasen kommen vor. Wichtig ist, dass man daraus lernt und sich weiterentwickelt.

kicker: Ist es nicht gewöhnungsbedürftig, wie Guardiola während einer Partie mit den Spielern diskutiert?

Boateng: Das ist neu, aber es ist trotzdem gut, denn manchmal sieht man die Situation im Spiel anders. Vielleicht hat man was besprochen und man denkt, eigentlich war ich doch richtig, doch im Spiel sieht er es ja einfach besser von außen. Deshalb ist es auch im Spiel manchmal wichtig für uns, dass wir Impulse kriegen.

Ich glaube, das ist erst mal genug.

Boateng über seine Vertragsverlängerung bis 2018

kicker: Wie konnte das Niveau nach dem Triple gehalten werden?

Boateng: Wir sind eine hungrige Mannschaft. Wir haben viel Konkurrenz in der Mannschaft, aber auch das Ziel, da oben zu bleiben und weiter zu den Besten zu gehören.

kicker: Zwölf Punkte vor Dortmund. Ist der BVB raus aus dem Titelrennen?

Boateng: Nein. Dortmund hat ein ganz starkes Team, gehört zu den besten Mannschaften in Europa. Die Saison ist noch lange nicht vorbei. Klar ist es ein komfortabler Vorsprung, aber jetzt wäre es zu früh, über die Meisterschaft zu sprechen. Wir schreiben Dortmund nicht ab.

kicker: Wie sehen Sie Leverkusen?

Boateng: Wir nehmen Bayer sehr ernst. Auch in den Jahren davor haben sie immer gut gespielt, aber irgendwann sind sie meistens abgefallen oder haben in den wichtigen Spielen nicht gewonnen. Aber jetzt gewinnen sie ihre Spiele wie in Dortmund. Mit Leverkusen muss man rechnen.

kicker: 2014 steht die Weltmeisterschaft in Brasilien an. Ist es Ihr Anspruch, dort zu spielen?

Boateng: Ich bin nicht der Einzige, der spielen möchte, aber Ansprüche möchte ich nicht stellen. Ich will durch meine Leistungen überzeugen.

kicker: Ihr Standing hat sich aber in der Nationalmannschaft verändert.

Boateng: Ja, klar. Ich spiele fast immer von Anfang an beim DFB, und das gibt mir ein gutes Gefühl und Selbstbewusstsein. Aber ich denke, dass das mit meiner Entwicklung 2013 auch gerechtfertigt ist.

kicker: Sie haben bei Bayern bis 2018 verlängert. Ging nicht noch länger...?

Boateng: Ich glaube, das ist erst mal genug. Ich freue mich riesig, dass ich bei einem so großen Klub verlängern durfte. Für mich gab es keine anderen Vereine, die in Betracht kamen. Für mich zählte nur Bayern.

Interview: Mounir Zitouni