Es würde keine Stallorder geben, hatten die beiden Trainer Roger Schmidt und Gerald Baumgartner vor der Partie zweier von Red Bull finanzierter Klubs immer wieder betont. Insgesamt agierten die Gastgeber vor der mageren Kulisse von nur 2726 Zuschauern gegen den leidenschaftlichen FCP unkonzentriert und bissen sich an der disziplinierten Deckung des Kontrahenten zunächst die Zähne aus.
Als Havard Nielsen nach Vorlage des Ex-Aaleners Kevin Kampl das 1:0 markierte (48.), schien der Weg ins Finale für das zuvor 16 Mal ungeschlagene RB geebnet. Nach der Verletzung von Salzburgs Isaac Vorsah - der ehemalige Hoffenheimer schied mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss aus - hätte Mane aus kurzer Distanz alles klar machen können (68.). Doch stattdessen drehte das engagierte Pasching nach Toren von Ivan Kovacec (69.) und Daniel Kerschbaumer (79.) den Spieß um und steht somit erstmals in seiner Geschichte im Finale um den ÖFB-Cup.
Am 30. Mai treffen die Oberösterreicher im Wiener Ernst-Happel-Stadion auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen dem SV Ried und Austria Wien (Mittwoch, 20.30 Uhr).
Salzburg dagegen schaut in die Röhre. Schmidt: "Wir haben uns heute sehr viel kaputt gemacht, was wir uns in den letzten Monaten aufgebaut haben." Erst im Juli 2012 hatte sich Salzburg in der Qualifikation zur Champions League blamiert, als der Klub gegen F91 Düdelingen aus Luxemburg den Kürzeren zog.