Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus änderte seine Anfangsformation nach dem spektakulären 4:3-Sieg über Dynamo Dresden auf einer Position: Für Staude spielte Yabo im offensiven Mittelfeld der Arminia.
HSV-Coach Hannes Wolf nahm verletzungsbedingt nach dem 2:1-Erfolg gegen den SV Sandhausen ebenfalls eine Änderung vor: Torjäger Lasogga fiel wegen muskulärer Probleme aus, Vagnoman rückte für ihn in die Startelf des Tabellenführers.
Die in der Offensive geschwächten Gäste, Kapitän Hunt laboriert an einem Muskelfaserriss, präsentierten sich von Beginn an bestimmter, kamen über Narey von der Strafraumgrenze auch zur ersten guten Gelegenheit der Partie (3.). Mit der Geschwindigkeit der Rothosen zunächst überforderte Hausherren taten sich lediglich nach entlastenden Kontern hervor. Der zweite dieser Art sollte jedoch spielentscheidende Folgen haben: Klos schickte Voglsammer gedankenschnell auf die Reise, Sakai, der letzte verbliebene HSV-Verteidiger, wusste sich nur noch mit einem Ziehen am Trikot zu helfen und brachte Voglsammer aus dem Tritt - Rote Karte nach 12 Minuten!
Voglsammers hohes Bein, Yabo wuchtig
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Hamburg fiel in der Folge aus allen Wolken, fand, obwohl spielerisch zuvor sehr dominant, überhaupt keinen Zugriff mehr. Der Arminia entging das nicht, sie war gewillt, zeitnah Profit aus der plötzlichen Schwächephase des Kontrahenten zu schlagen. Yabo (17.) und Voglsammer (17.) näherten sich an, Letzterer schlug nach einem Seufert-Freistoß aus dem Halbfeld artistisch zu (19.): Mit hohem Bein am ersten Pfosten einspringend traf Voglsammer zum 1:0, dabei traf er zwar erst den Ball, dann aber auch Mangalas Kopf. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen. In Rückstand agierte der HSV noch kopfloser, Yabo ließ sich wenig später nur zweimal bitten: Sein erster wuchtiger Schuss aus 18 Metern wurde noch von Pollersbeck entschärft, der zweite, flach abgefeuert, nicht mehr - 2:0 (26.). Bis zur Pause ging es die Heim-Mannschaft ein wenig ruhiger an, Hamburgs Versuche über Narey versandeten beim hellwachen Behrendt.
Kein Elfmeter für Hamburg, Ito vergibt
Aufgrund einer stabil stehenden Defensive konnten es sich die Hausherren erlauben, den Tabellenführer nach dem Seitenwechsel die größeren Spielanteile zu überlassen. Der versuchte es über Jatta (53.), dessen Fernschuss es aber an Präzision vermissen ließ. Fehlendes Tempo und mangelnde Kreativität verhinderten einen Hamburger Anschlusstreffer, die Arminia tauchte in dieser Phase nur noch selten im letzten Drittel auf. Nach 62 Minuten blieb die Pfeife des Unparteiischen Siebert stumm, als Ito im Strafraum zu leicht zu Fall gekommen war, im Gegenzug sah Bates für ein rüdes Einsteigen gegen Klos "dunkelgelb".
Nachdem sich Bielefeld über Weihrauch (76.), Hartherz (78.) und Voglsammer (81.) in der Schlussphase nochmals für einen Treffer interessierte, spielte der eingewechselte Hamburger Neuzugang Özcan Ito frei, der mutterseelenallein vor Ortega am DSC-Rückhalt scheiterte und damit die letzte große Chance auf den Anschlusstreffer vergab (86.).
Für die Ostwestfalen, die sich von der Abstiegszone distanzieren konnten, geht es am Freitag (18.30 Uhr) in Regensburg weiter. Hamburg, das Tabellenführer bleibt, aber die Verfolger um Köln, Union oder St. Pauli im Nacken hat, ist bereits am Dienstagabend (18.30 Uhr) im DFB-Pokal gegen Bundesligist Nürnberg gefordert. In der Liga empfangen die Hanseaten am Montagabend (20.30 Uhr) Dynamo Dresden.