Arminia-Coach Uwe Neuhaus stellte mit Augsburg-Leihe Cordova, Kunze und de Medina drei neue Akteure auf. Soukou und Lucoqui hatten ihren Startplatz nach der 0:2-Niederlage in Freiburg verloren, Prietl kämpfte mit einer Verhärtung im Oberschenkel.
Augsburgs Trainer Heiko Herrlich beantwortete die Richter-Frage, also ob Marco Richter starten würde, mit Ja. Der 23-Jährige, erstmals in dieser Saison von Beginn an mit dabei, hatte sich mit seinem späten Joker-Treffer zum 2:2 gegen den FC Schalke 04 ebenso für die Startelf qualifiziert wie Vorlagengeber Gregoritsch. Das Duo ersetzte den angeschlagenen Vargas sowie den gesperrten Niederlechner (Gelb-Rot). Außerdem stand Geburtstagskind Oxford in der ersten Elf, verdrängte Gumny auf die Bank.
Arminia etwas besser, der nötige Punch fehlt aber beiden
Zweifelsohne ging es auf der Bielefelder Alm um wichtige Punkte, immerhin holten beide Kontrahenten nur einen Sieg aus den vergangenen neun Spielen. Weder Bielefeld noch Augsburg überließen etwas dem Zufall, beide Mannschaften gingen aufs Ganze. So entstand ein intensiv geführtes Spiel, dem es unter dem Strich aber an großen Torchancen mangelte, weil auf beiden Seiten Durchschlagskraft und Präzision im letzten Drittel fehlten.
Die Ostwestfalen kamen beinahe ausschließlich über PSV-Leihspieler Doan zu gefährlichen Aktionen. Der Dreh- und Angelpunkt des Bielefelder Offensivspiels scheiterte selbst mit einem abgefälschten Schuss an Gikiewicz (6.) und servierte später nach genialem Dribbling für Schipplock, der mit seinem Versuch letztlich an Oxford hängen blieb (25.). Auf Seiten der Gäste aus der Fuggerstadt spielte sich besonders Richter in den Vordergrund, aber auch er schaffte es bei seinem besten Versuch kurz vor der Pause nicht, den Torbann zu brechen (43.).
Bundesliga, 12. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht wirklich viel. Die Ostwestfalen agierten mit mehr Zug zum Tor; Ortega riss die Augsburger nach knapp zehn Minuten mit einem fatalen Fehlpass aus dem Tiefschlaf. Aber gefährliche Torschüsse? Nach wie vor Fehlanzeige! Die beste Möglichkeit offenbarte sich Hartel, der nach holpriger Hereingabe seines Kapitäns letztlich doch deutlich verzog (67.).
Aus dem Nichts: Gouweleeuw trifft
Dann brach die Schlussphase an. Und die mag Arminia Bielefeld bekanntlich gar nicht. Augsburg hingegen machte glatt die Hälfte seiner zuvor 14 Saisontreffer in der Schlussviertelstunde - und tat dies dann auch auf der Bielefelder Alm: Nachdem die Fuggerstädter nach Wiederanpfiff so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung getreten waren, netzte Kapitän Gouweleeuw unter leichter Mithilfe von de Medina in der 85. Minute ein und sicherte Augsburg nach fünf Spielen ohne Sieg mal wieder einen Dreier.
Zum Jahresabschluss steht für Bielefeld ein Spiel von besonders großer Relevanz an: Die Ostwestfalen bekommen es am Samstag (15.30 Uhr) im Ruhrpott mit Schlusslicht Schalke zutun, das nach der Pleite gegen Freiburg weiterhin vehement gegen die historische Negativserie kämpft. Augsburg hat zur gleichen Zeit Eintracht Frankfurt zu Gast, ist am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) dann aber noch in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen RB Leipzig gefordert.