U 21

Beyer: "Die U 21 hatte ich nicht mehr im Kopf"

Gladbachs Verteidiger im Aufschwung - Vertrag läuft aus

Beyer: "Die U 21 hatte ich nicht mehr im Kopf"

Gladbachs Innenverteidiger Louis Jordan Beyer freut sich über die Rückkehr zur U 21.

Gladbachs Innenverteidiger Louis Jordan Beyer freut sich über die Rückkehr zur U 21. imago images/Sven Simon

Wer wissen will, wie verrückt und schnelllebig der Fußball ist, der fragt nach bei Louis Jordan Beyer. "Ich war fast schon in Bremen und bin dann eigentlich nur wegen der Verletzung von Stefan Lainer in Gladbach geblieben", erzählt das Eigengewächs, das bislang vergeblich um den Durchbruch bei der Borussia rang. "Ich dachte schon, dass es wieder eine ziemlich schwere Saison für mich wird." So wie die vergangene, in der der Innenverteidiger unter Coach Marco Rose gerade mal auf zwei Spiele und zwei Kurzeinsätze gekommen war.

Beyer: "Adi Hütter spielt eine große Rolle"

Das hat er nun unter Adi Hütter bereits nach sieben Spieltagen übertroffen mit zuletzt vier Spielen über die volle Distanz. "Ich bin sehr froh, dass es zuletzt so gut gelaufen ist, vor zwei Monaten sah die Sache noch ganz anders aus", erinnert sich Beyer, "Adi Hütter spielt eine große Rolle, weil er mir das Vertrauen schenkt, meine Qualitäten auf den Platz bringen zu können, dafür bin ich sehr dankbar. Nach der letzten Saison, in der es nicht gut lief, war es sehr befreiend, so früh in der Saison auf dem Platz zu stehen. Das gibt mir ein gutes Gefühl, jetzt habe ich schon viermal gespielt, ich hoffe, es geht so weiter."

"Die Nominierung kam überraschend"

Ebenso überraschend wie die Wendung in Gladbach kam für den 21-Jährigen dann auch die Nominierung für die U 21, für die er bereits vor über zwei Jahren seinen ersten Einsatz hatte als hoffnungsvolles und vermeintlich frühreifes Talent. Ehe der Karriereknick kam. "Die U 21 war gar nicht präsent, das hatte ich gar nicht mehr im Kopf. Die Nominierung kam überraschend, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass die U 21 noch mal ein Thema für mich werden könnte", gesteht Beyer, "das ist jetzt das Tüpfelchen auf dem i, ich hoffe dass es jetzt wieder in die richtige Richtung geht."

Die vielen Rückschläge sind abgehakt. "Ich war nach Hamburg ausgeliehen und habe dort den Nicht-Aufstieg miterlebt, der sich wie ein Abstieg angefühlt hat. Nach meiner Rückkehr hatte ich mit Corona sehr zu kämpfen, und auch mit der sportlichen Entwicklung", erinnert sich Beyer, "es ist nicht schön, solche Erfahrungen zu machen, aber die gehören leider dazu. Daran wächst man und weiß, wie man mit den Situationen umzugehen hat."

Beyer ist vorsichtig geworden

Auch aufgrund der am eigenen Leib erfahrenen Schnelllebigkeit des Geschäfts "konzentriere mich jetzt aufs Hier und Jetzt". Über seine Zukunft und seinen in Gladbach auslaufenden Vertrag mache er sich aktuell noch keine Gedanken, versichert er glaubhaft. "Mein Vertrag läuft noch bis Ende der Saison, danach werden wir sehen, wie Gladbach plant und wie meine Situation bis dahin aussieht." Da ist jemand vorsichtig geworden.

Jetzt will er erst mal die Zeit beim DFB genießen und hofft auf seinen zweiten Einsatz in der U 21 nach der langen Unterbrechung. "Mittlerweile gehöre ich zum ältesten Jahrgang. Ich habe mich nach den letzten zwei schweren Jahren in Gladbach sehr über die Nominierung gefreut", versichert Beyer, "ich nehme, was kommt."

Michael Pfeifer