
Athletic-Keeper Armando wird behandelt. Das Spiel wird mit 2:1 für Bilbao gewertet. imago
Die Partie des 28. Spieltags am vergangenen Samstag wurde in der 72. Minute abgebrochen, nachdem Gäste-Keeper Armando von einer gefüllten Plastikflasche getroffen wurde und blutüberströmt zusammenbrach. Die Platzwunde musste mit mehreren Stichen genäht werden, Schiedsrichter Carlos Clos Gomez brach die Partie daraufhin ab.
Das Schiedsgericht entschied zudem, dass die Partie mit dem Ergebnis bei Abbruch gewertet wird.
Damit kam Real Betis noch einmal mit einem "blauen Auge" davon. Denn die Andalusier sorgten bereits in der vergangenen Saison mit einem ähnlichen Vorfall für Schlagzeilen. Juande Ramos, ehemaliger Trainer des Stadtrivalen FC Sevilla, wurde damals im Pokalviertelfinale ebenfalls von einer Flasche getroffen - Betis wurde mit einer Platzsperre von drei Spielen belegt.
Betis Sevilla lässt die verhängte Stadion-Sperre trotz des milden Urteils anfechten. Wie Betis am Mittwoch mitteilte, will der Klub notfalls auch vor ein ordentliches Gericht ziehen.
Ob Athletic Bilbao gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. In einer ersten Reaktion am Wochenende forderten die Basken harte Strafen: Die Debatte, ob Sevilla "zwei oder 120 Spiele" nicht zu Hause austragen dürfe, sei müßig, "was weh tut, sind die Punkte", hieß es einer offiziellen Mitteilung: "Schiedsrichter, Assistenten, Trainer und nun auch noch Spieler. Wie lange soll das noch so weitergehen? Wir können es nicht dem Glück überlassen, ob unser Torwart erblindet oder nicht. Die spanische Liga darf nicht zaudern. Es wird Zeit für drastische Maßnahmen."
Harte Konsequenzen drohen dem Fan, der die Flasche geworfen hat. Er sitzt momentan in Untersuchungshaft und wird sich aller Voraussicht nach vor Gericht verantworten müssen.